Entspannt zurücklehnen kann sich nur, wer für den Ernstfall gewappnet ist.

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Im Ausland heißen Medikamente oft anders oder sind nicht, wie gewohnt, in jeder Apotheke erhältlich. "Dann zu einem unbekannten Präparat zu greifen, kann ein Gesundheitsrisiko darstellen", sagt Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer. Sie gibt wie jedes Jahr, Tipps für die richtige Zusammenstellung der Reiseapotheke und die notwendigen Reiseimpfungen.

Zur Standardausrüstung der Reiseapotheke gehören Pflaster und Blasenpflaster, Verbandszeug, eine elastische Binde und Kühlkompressen sowie Schere, Pinzette, Wunddesinfektionsmittel, eine Wund- und Heilsalbe sowie Insektenschutz. Die Apothekerkammer empfiehlt, Arzneimittel gegen Reiseübelkeit, gegen Verdauungsprobleme wie Durchfall, Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen, gegen Schmerzen und Fieber sowie gegen Allergien und Juckreiz einzupacken.

Auch Medikamente gegen Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen und Schnupfen sowie Augen-, Ohren-, Nasentropfen, ein Elektrolytpräparat, eine Salbe gegen Prellungen und Verstauchungen sowie ein Fieberthermometer dürfen in der Reiseapotheke nicht fehlen, so die Empfehlung.

Auf Kinder abstimmen

Wer mit Kindern verreist, sollte die Reiseapotheke auf die Bedürfnisse der Kleinen abstimmen und gegen Fieber und Schmerzen eigene Arzneimittel und Präparate für Kinder mitnehmen. Da manche Kinder auf das Essen im Urlaubsort mit Durchfall oder Erbrechen reagieren, empfehlen die Apotheker die Mitnahme von speziellen Elektrolytpräparaten, um gegebenenfalls ein "Austrocknen" zu verhindern.

Ins Reisegepäck gehören selbstverständlich die E-Card, medizinische Dokumente wie Impfpass, Diabetikerpass oder Allergiepass und alle Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen oder zu Hause häufig gebraucht werden.

Transportiert werden sollte die Reiseapotheke möglichst kühl, trocken und lichtgeschützt. Wer mit dem Flugzeug verreist, sollte die Hauptbestandteile ins Handgepäck geben (Achtung auf die Bestimmungen bezüglich Flüssigkeiten, Scheren etc.) und nicht in den Koffer, damit die wichtigsten Arzneimittel immer griffbereit sind.

Am Urlaubsort wird die Reiseapotheke am besten in einem dunklen, trockenen Kleiderschrank deponiert und keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt, so die Empfehlung. Meist ist nicht Hitze der Killer für empfindliche Substanzen, sie reagieren vielmehr sensibel auf zuviel UV-Licht und auf Gefrierschranktemperaturen.

Sonnenschutz nicht vergessen

Im Sommer muss die Haut vor Sonnenschäden geschützt werden. Es gibt eine große Auswahl an Sonnenschutzmitteln in verschiedenen Stärken, die auf den jeweiligen Hauttyp abgestimmt sind und je nach individuellen Bedürfnissen und Vorlieben als Lotion, Gel oder Spray erhältlich sind.

Eine gute Sonnenschutzcreme mit sehr hohem Schutzfaktor trägt man am besten schon eine Stunde vor dem Aufenthalt in der Sonne auf und erneuert sie regelmäßig. Auch wasserfeste Produkte müssen nach dem Schwimmen neuerlich aufgetragen werden, um den vollen Schutz nützen zu können

After-Sun-Produkte beruhigen und pflegen die Haut nach jedem Sonnenbad. Wenn es trotz Sonnenschutz zu brennenden Rötungen der Haut kommt, lindert ein kühlendes Gel gegen Sonnenbrand die Beschwerden und hilft der Haut sich zu regenerieren. (red, 14.6.2017)