Berlin – Am Mittwoch um 22.15 Uhr zeigt die ARD die umstrittene Antisemitismusdoku "Auserwählt und ausgegrenzt. Der Hass auf Juden in Europa". Die Dokumentation wurde von Arte und dem WDR in Auftrag gegeben, Arte lehnte die Ausstrahlung jedoch mit der Begründung ab, dass der Film "gravierend von dem verabredeten Sendungskonzept" abweiche.

Im Anschluss diskutiert Sandra Maischberger darüber über die Doku. "Dabei werden auch die vom WDR beanstandeten handwerklichen Mängel der Dokumentation berücksichtigt", heißt es in einer ARD-Mitteilung. Bild.de hatte die Dokumentation wie berichtet vergangenen Dienstag 24 Stunden lang online gestellt.

WDR-Intendant: "Haben Film intensiv geprüft"

"Das Thema der Dokumentation war und ist uns wichtig. Und je wichtiger das Thema, desto genauer muss die journalistisch-handwerkliche Sorgfalt sein. Dabei gilt: Sorgfalt vor Schnelligkeit. Wir haben den Film intensiv geprüft, und ich habe entschieden, die Dokumentation und unsere handwerklichen Fragezeichen dazu transparent zur Diskussion zu stellen", sagt WDR-Intendant Tom Buhrow.

"Ich halte es für richtig, die umstrittene Dokumentation jetzt einem breiten Publikum zugänglich zu machen, auch und trotz ihrer handwerklichen Mängel", ergänzt ARD-Programmdirektor Volker Herres. "Nur so kann sich das Fernsehpublikum ein eigenes Bild machen. Die ja längst stattfindende öffentliche Diskussion bekommt so eine Grundlage, auf der sich jeder sein eigenes Urteil bilden kann. Im Anschluss an die Dokumentation wird auch die Gesprächsrunde bei Sandra Maischberger das Thema aufgreifen." (red, 19.6.2017)