Mexiko-Stadt/Wien – Mehrere prominente Journalisten und Aktivisten haben die mexikanische Regierung wegen eines mutmaßlichen Spähangriffs verklagt. Die Regierung habe eine Spionagesoftware auf ihren Handys installiert und ihre private Kommunikation abgefangen, erklärte die Gruppe bei einer Pressekonferenz in Mexiko-Stadt.

Die Journalistin Carmen Aristegui sprach von einer "heimtückischen und illegalen" Spähaktion. Die Kläger haben nach eigenen Angaben insgesamt 76 Abhörversuche dokumentiert.

Spähangriffe gegen Enthüllungsjournalisten

Zuvor hatte bereits die "New York Times" über die Anschuldigungen berichtet. Demnach richteten sich die Spähangriffe gegen Enthüllungsjournalisten, Anwälte, Menschenrechtler und Anti-Korruptions-Aktivisten. Dabei sei die Schadsoftware Pegasus zum Einsatz gekommen.

Das israelische Unternehmen NSO Group habe das Spionageprogramm an mindestens drei mexikanische Bundesbehörden verkauft. Nach Angaben der Firma darf Pegasus laut Vertrag nur gegen Extremisten und Kriminelle zum Einsatz kommen.

Die mexikanische Regierung wies die Vorwürfe zurück. Es gebe keinerlei Beweise für die "angebliche Spionage" durch Regierungsbehörden, erklärte der Sprecher von Präsident Enrique Pena Nieto. (APA, AFP, 20.6.2017)