Screenshot: State of Decay 2
Screenshot: State of Decay 2
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Piraten und Zombies dürften so etwas wie die großen Gewinner der vergangenen E3 gewesen sein. Ubisoft lieferte "Skulls & Bones", Rareware "Sea of Thieves". Bei Sony hält man große Stücke auf "Days Gone", und als Teil des neuen Xbox-Line-ups wurde "State of Decay 2" vorgestellt.

Der Nachfolger des populären Rollen-Action-Strategiespiels soll in einer größeren Welt noch mehr Herausforderungen und Möglichkeiten bieten. Mit einem kooperativen Multiplayermodus erfüllen die Entwickler auch den laut Fans am häufigsten geäußerten Wunsch. Der GameStandard konnte einen Blick auf das Spiel werfen, und zwar in Form einer rund 25-minütigen Vorführung von Live-Gameplay.

Basisbau und Gruppenbildung

Am grundsätzlichen Spielprinzip ändern die Macher nichts. Weiterhin übernimmt der Spieler die Kontrolle über eine Gruppe an Überlebenden, die in den Weiten der zombieverseuchten Welt – die sich nun über drei Karten mit jeweils der Größe der Umgebung des ersten Teils erstreckt – aufgegabelt werden können. Dabei spielt er jeweils einen der Charaktere und kann stets zwischen den Figuren wechseln. Auf diese Weise lässt sich etwa auf Erkundung oder Beutezug gehen oder direkt in die Verteidigung der Basis eingreifen.

Deren Aufbau, Erweiterung und eben Verteidigung ist die zweite große Aufgabe in dem Game. Zusätzliche Überlebende benötigen zusätzliche Ressourcen. Müssen die Teammitglieder zu lange am Boden statt in Betten schlafen oder am Hungertuch nagen, sinken Moral und Charakterwerte. Im Extremfall kann es auch passieren, dass Mitglieder das Weite suchen.

Xbox

Spezialisten gefragt

Dementsprechend müssen Unterkünfte gebaut werden. Und wer sich bei der Essensversorgung nicht nur auf die Ausbeute von Ausflügen in die Städte verlassen will, kann beispielsweise eine kleine Gemüsefarm anlegen. Das setzt allerdings voraus, dass man über eine Spielfigur verfügt, die sich mit Gartenbelangen auskennt – eine der vielen Sonderfertigkeiten in "State of Decay 2".

Jede Spielfigur soll eine solche beherrschen, die sich direkt von ihrem ehemaligen beruflichen Hintergrund ableitet. Stirbt eine zum Aufbau einer solchen Basiserweiterung notwendige Person, so bleibt die Basisfunktion in den meisten Fällen erhalten. Bestimmte Ausbaumöglichkeiten stehen dann aber nicht mehr zur Verfügung. In manchen Fällen ist ein besonderer Skill aber nötig, um eine bestimmte Erweiterung – beispielsweise ein Arzt in der Klinik – überhaupt nutzen zu können.

Helfer aus dem Internet

Ein Teil dieser Mechanik, bis zum Beginn des Aufbaus einer Farm, war im Live-Gameplay zu sehen. Zur Fertigstellung kam es allerdings nicht, da das Spiel zwischendurch abstürzte. Demonstriert wurde allerdings der Koopmodus. In "State of Decay 2" wird man die Möglichkeit haben, einen Freund oder – per Abschuss einer Signalpistole – einen beliebigen bereiten Spieler in die eigene Welt einladen zu können. Dieser kann dann etwa mit auf Beutezug gehen oder bei der Basisverteidigung helfen.

Die Möglichkeiten des Mitteilnehmers werden allerdings absichtlich beschränkt. Weder kann dieser Gebäude errichten oder abreißen, noch gelagerte Gegenstände klauen. In Kästen und Schränken findet er andere Items, als der Gastgeber, kann diese aber weitergeben. Beute lässt sich auch zurück in sein eigenes Spiel mitnehmen. Somit will man sicherstellen, dass ein herbeigeholter Zufallsgast nicht etwa die mühsam aufgebaute Basis zerpflückt.

Kämpfe zwischen Spielern sind laut den Entwicklern nicht vorgesehen. Man soll aber im Laufe des Spieles auf computergesteuerte Überlebendengruppen treffen können, mit denen sich unterschiedlich interagieren lässt. Genaueres wollte man dazu erst einmal nicht verraten.

Praktikabilität vor Realismus

Eine wichtige Rolle spielt auch Lärm. Wer auf einem Beutetrip Schränke durchsucht, kann dies langsam und leise oder schnell und laut machen. Letzteres verkürzt die Wartezeit, lockt aber potenziell Untote an. Nicht vermeiden lässt sich eine gewisse Lautstärke während des Ausbaus der Basis, womit sich automatisch immer wieder die Notwendigkeit ergibt, das eigene Camp vor Zombies zu verteidigen.

Unter diesen gibt es übrigens auch "Spezialisten", etwa sehr korpulente Untote, die bei ihrem Ableben explodieren und eine giftige Gaswolke hinterlassen oder "Screamer", die selber kaum Schaden anrichten, aber viele "Kollegen" anlocken. Wer sich an "Left 4 Dead" erinnert fühlt, liegt durchaus richtig.

Wer bestimmte Gebäude, etwa eine Polizeistation, von den wandelnden Leichen befreit, kann diese zu einem Außenposten machen, der außerdem auch bestimmte Ressourcen herstellt. Bei der Verwaltung selbiger ziehen die Entwickler Praktikabilität dem Realismus vor. Außenposten und Hauptbasis teilen sich das gleiche Inventar, was einige Transportwege erspart.

Anführer und Arschlöcher

In der Vorführung nur als Zahlenspiel zu sehen war die Auswirkung verschiedener Charaktereigenschaften. Neben verschiedenen Skills bringen Überlebende auch persönlichere Eigenschaften mit, die sich verbessern bzw. verschlechern können. Ein geborener Anführer etwa hebt die Moral. Eine Figur, die schnarcht oder ein generell unsympathischer Mensch senken die Laune der Truppe. Dementsprechend müssen Gegenmaßnahmen getroffen oder notfalls auf die Aufnahme der jeweiligen Person verzichtet werden.

Es soll eine Handlung geben, der man als Spieler folgen kann und die sich je nach eigenem Überlebensweg ändert. Auch hierzu will man erst in den kommenden Monaten mehr preisgeben.

"State of Decay 2" ist im aktuellen Zustand noch merkbar unfertig. Was zu sehen war, sollte aber Fans des ersten Teils hoffen lassen. Das Spiel erscheint laut Plan im Frühling 2018 für Xbox One und Windows. (Georg Pichler, 01.08.2017)