Nachwachsende Rohstoffe sind der Forschungsschwerpunkt der Universität für Bodenkultur am Standort Tulln. Passend dazu wurde ebendort kürzlich Österreichs erstes Laborgebäude aus Holz eröffnet.

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Bei der Präsentation des Baus standen vor allem die Vorteile der Holzbauweise im Vordergrund: "Der Baustoff wird oft unterschätzt, dabei ist er leicht zugänglich, traditionell, niederschwellig, hat eine geringe Dichte und ist bei richtigem Umgang sehr dauerhaft. Holz erlebt aktuell ein Revival", bestätigte etwa Wolfgang Altmutter vom Institut für Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe der Boku bei der Eröffnung des Gebäudes.

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Die Verbundenheit mit der Natur wird nicht nur auf der Fassade, sondern auch im Inneren des Universitätsgebäudes deutlich. Am Ende jedes Ganges im zweistöckigen Bau findet sich ein bodentiefes Fenster, das den direkten Blick auf die umliegenden Felder freigibt – hüfthoch steht hier bereits der Mais. "Der Baustoff fügt sich gut in die von Landwirtschaft geprägte Umgebung ein", sagte auch einer der Architekten, Georg Unterhohenwarter von der Arge Delta Swap.

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Für das 1300 Quadratmeter große Gebäude wurden insgesamt 500 Kubikmeter Holz aus Österreich verarbeitet. Es erreicht Niedrigenergiestandard und ist eine Kombination aus Holzriegel- und Holzmassivbau. Bei der Außenwand kam eine mit Steinwolle gedämmte Holzriegelkonstruktion zum Einsatz, erklärte Architekt Markus Hofwimmer, ebenfalls von der Arge Delta Swap.

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3,8 Millionen Euro investierte die Bundesimmobiliengesellschaft als Bauherr und Eigentümer in den Universitätsneubau. "Wir sind begeistert von der Baukosteneffizienz und der raschen Bauweise", sagte BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss bei der Präsentation. Ein weiterer Vorteil des Holzbaus: Er wurde in nur einem Jahr geplant und in nur sieben Tagen aufgebaut. "Das wird nicht der letzte Holzbau der Boku gewesen sein", zeigte sich auch die Vizerektorin der Boku, Andrea Reithmayer, zufrieden. (bere, 1.7.2017)

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