Sobald die ersten Marillen im Garten meiner Eltern reif sind, stehen Marillenknödel auf dem Speiseplan. Früher habe ich sie oft mit Brandteig gemacht, das schmeckt gut, aber viel besser sind sie mit Topfenteig. Die begnadete Köchin Gerti Sodoma im Gasthaus zur Sonne in Tulln ummantelt die Wachauer Marillen mit einem Topfen-Erdäpfel-Teig. Ihre Marillenknödel schmecken hervorragend, als Dessert sind sie mir aber eine Spur zu üppig.

Marillenknödel mit Nussbröseln
Foto: Helga Gartner

Ich bevorzuge den einfachen Topfenteig. Die milchige Säure des Topfens harmoniert perfekt mit den süßen Marillen. Die mit Walnüssen gemischten Brösel bringen eine herbe, kräftige Note ein. Der Kern bleibt bei meinen Knödeln in den Marillen, somit safteln die Früchte auch nicht durch den dünnen Teig. Es muss auch kein Zuckerstück in die Marillen, richtig reif sind sie süß genug. Wem die Marillenknödel doch zu sauer sind, der kann immer noch mit Staubzucker nachsüßen.

Mit diesem Topfenteig lassen sich auch Kirschen, Zwetschken und Erdbeeren umwickeln. Mit einem Stückchen Schokolade in der Mitte werden es Schokoknödel und ohne Fülle simple Topfenknödel. Diese einfachen Topfenknödel, in Brösel gerollt, harmonieren gut mit Apfelmus und Pfirsichkompott. Sollte Teig übrigbleiben, einfach einfrieren, er schmeckt aufgetaut genauso gut.

Für etwa 9–12 Knödel benötigt man 250 g Topfen (20 % Fett), 30 g Butter, ca. 130 g griffiges Mehl, 1 Ei und etwas Salz und je nach Größe 9–12 Stück Marillen. Zum Wälzen der Knödel 50 g Butter, 80 g Semmelbrösel, 2–3 EL geriebene Walnüsse, 2–3 EL Kristallzucker.

Das Rezept als PDF zum Ausdrucken:

Aus Topfen, Butter, Mehl, Salz und Ei mit dem Knethaken des Handmixers einen Teig kneten.

Foto: Helga Gartner

Den Teig mindestens eine halbe Stunde bei Zimmertemperatur zugedeckt rasten lassen.

Wenn der Teig länger im Voraus gemacht wird, muss er zum Rasten in den Kühlschrank.

Foto: Helga Gartner

Butter in einer Pfanne schmelzen. Die Brösel einrühren und leicht rösten. Die geriebenen Walnüsse einrühren und zum Schluss noch den Kristallzucker dazugeben. Unter ständigem Rühren hell anrösten. Vom Feuer nehmen und zur Seite stellen.

Achtung, wenn die Pfanne noch sehr heiß ist, können die Brösel mit der Resthitze verbrennen.

Foto: Helga Gartner

Den Teig auf die bemehlte Arbeitsfläche legen. Je nach Größe der Marillen in neun bis zwölf Stücke teilen.

Ein Teigstück nach dem anderen flachdrücken und jeweils eine Marille darauflegen. Den Teig sanft über die Marille ziehen, bis die Frucht zur Gänze umschlossen ist. Mit bemehlten Händen zu einem Knödel rollen.

Foto: Helga Gartner

In einem weiten Topf Wasser kochen, eine Prise Salz dazugeben und die Knödel darin leicht wallend kochen. Je nach Knödelgröße dauert das etwa 12 bis 15 Minuten.

Foto: Helga Gartner

Die Knödel mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser heben und vorsichtig in den Nussbröseln rollen, bis sie rundherum angebröselt sind.

Foto: Helga Gartner

Sofort servieren und verschmausen.

Guten Appetit! (Helga Gartner, 12.7.2017)


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