Sobald die ersten Marillen im Garten meiner Eltern reif sind, stehen Marillenknödel auf dem Speiseplan. Früher habe ich sie oft mit Brandteig gemacht, das schmeckt gut, aber viel besser sind sie mit Topfenteig. Die begnadete Köchin Gerti Sodoma im Gasthaus zur Sonne in Tulln ummantelt die Wachauer Marillen mit einem Topfen-Erdäpfel-Teig. Ihre Marillenknödel schmecken hervorragend, als Dessert sind sie mir aber eine Spur zu üppig.
Ich bevorzuge den einfachen Topfenteig. Die milchige Säure des Topfens harmoniert perfekt mit den süßen Marillen. Die mit Walnüssen gemischten Brösel bringen eine herbe, kräftige Note ein. Der Kern bleibt bei meinen Knödeln in den Marillen, somit safteln die Früchte auch nicht durch den dünnen Teig. Es muss auch kein Zuckerstück in die Marillen, richtig reif sind sie süß genug. Wem die Marillenknödel doch zu sauer sind, der kann immer noch mit Staubzucker nachsüßen.
Mit diesem Topfenteig lassen sich auch Kirschen, Zwetschken und Erdbeeren umwickeln. Mit einem Stückchen Schokolade in der Mitte werden es Schokoknödel und ohne Fülle simple Topfenknödel. Diese einfachen Topfenknödel, in Brösel gerollt, harmonieren gut mit Apfelmus und Pfirsichkompott. Sollte Teig übrigbleiben, einfach einfrieren, er schmeckt aufgetaut genauso gut.
Für etwa 9–12 Knödel benötigt man 250 g Topfen (20 % Fett), 30 g Butter, ca. 130 g griffiges Mehl, 1 Ei und etwas Salz und je nach Größe 9–12 Stück Marillen. Zum Wälzen der Knödel 50 g Butter, 80 g Semmelbrösel, 2–3 EL geriebene Walnüsse, 2–3 EL Kristallzucker.