Nadine Jessen und Johannes Maile müssen ihre Plätze als Kuratoren der Wiener Festwochen räumen. "Aufgrund der Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Programmierung 2017 wird die künstlerische Leitung diverse Adaptionen hinsichtlich der weiteren Programmentwicklung und -gestaltung vornehmen. Wir haben entschieden, diese Anpassungen mit einem neuen dramaturgischen Team umzusetzen. Deshalb endet hiermit die Zusammenarbeit", hieß es dazu auf Anfrage vonseiten des Festivals zum STANDARD.

Die erste Saison von Tomas Zierhofer-Kin war von Besuchern und Presse kritisch aufgenommen worden. Um eine "direkte Reaktion" darauf handle es sich beim nunmehrigen Schritt nicht, aber "wir haben uns zu Herzen genommen, was wir vom Publikum gehört haben".

Aber wohl auch von den politisch Verantwortlichen. In einem Interview mit der Zeitschrift "Profil" hatte der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) sich zuletzt kritisch etwa zum wenig niederschwelligen Kommunikationston des Programms geäußert. 82,51 Prozent Auslastung erreichte es bei jenen Veranstaltungen, für die Kaufkarten "ausgegeben" wurden.

Es werde aber auch für die nun anstehende Kurskorrektur keine Spartenkuratoren, wie vor Zierhofer-Kin üblich, sondern weiterhin einen "runden Dramaturgentisch" geben, so die Festwochen weiters zum STANDARD. Die Nachbesetzungen im dramaturgischen Team sollen nach dem Sommer bekanntgegeben werden. (wurm, 3.7.2017)