Stefan Sengl war 2010 für den Wahlkampf von Heinz Fischer zuständig.

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Johannes Vetter ist Kommunikationschef im Kanzleramt.

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Wien – Die SPÖ verliert ihren Kampagnenmanager für die Nationalratswahl. Stefan Sengl, der unter anderem den Wahlkampf von Bundespräsident Heinz Fischer bei dessen Wiederwahl geleitet hatte, zieht sich zurück. Seine Agenden übernimmt der Kommunikationschef im Kanzleramt, Johannes Vetter. Dieser war erst im Juni von der OMV an den Ballhausplatz gewechselt.

Informationen, wonach es Unstimmigkeiten zwischen den diversen Kampagnenmanagern gegeben habe, die Sengl zum Rückzug bewogen hätten, will dieser auf APA-Anfrage nicht bestätigen. Er macht private Gründe geltend.

Auch SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler betont im Gespräch mit dem STANDARD, dass es kein Zerwürfnis innerhalb des Teams gegeben habe, es seien ausschließlich private Gründe, die Sengl zu seinem Rückzug bewogen hätten. "Uns trifft das unvorbereitet", sagt Niedermühlbichler, mit Vetter gebe es aber eine gute und kurzfristige Lösung. Vetter sei in die Kampagnenplanung eingebunden gewesen, wisse also, was jetzt auf ihn zukomme.

Vetter übersiedelt in Parteizentrale

Sengl werde der SPÖ auch weiter beratend zur Verfügung stehen und stehe in engem Kontakt mit Vetter. Dieser werde jetzt aus dem Büro von Kanzler Kern am Ballhausplatz in die SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße übersiedeln. Ob und wer Vetter im Kanzleramt nachfolgt, war vorerst unklar. Vetter hatte als Kommunikationschef im Kanzleramt Jürgen Schwarz abgelöst, der nunmehr wieder als Pressesprecher von Kern tätig ist.

Sengl, an sich Geschäftsführer der Wiener PR-Agentur The Skills Group, war für die Leitung des Bereichs Werbung, Kommunikation, Strategie engagiert worden. Neben ihm dient der israelische PR-Guru Tal Silberstein als externer Berater, zudem hat Geschäftsführer Niedermühlbichler als Wahlkampfleiter eine führende Funktion. Schließlich hat auch noch Kanzleramtsminister Thomas Drozda eine tragende Rolle in der Kampagne. (APA, 27.7.2017)