Bild nicht mehr verfügbar.

Einsatzkräfte vor der Diskothek in Konstanz

Foto: dpa/FELIX KASTLE

Bild nicht mehr verfügbar.

Der Eingang der Disco.

Foto: dpa/FELIX KASTLE
Grafik: APA

Konstanz – Der Angreifer auf eine Diskothek in Konstanz handelte aus persönlichen Motiven. Das erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft bei einer Pressekonferenz am Sonntag Nachmittag. Ein 34-jähriger Iraker hatte in den frühen Morgenstunden mit einem M16-Sturmgewehr vor einem Lokal das Feuer eröffnet. Dabei kam der Türsteher des Lokals ums Leben, mehrere Menschen wurden verletzt.

Es handle sich "nicht um eine islamistisch motivierte Tat", sagte der Staatssekretär des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg, Martin Jäger am Sonntagabend bei einer Pressekonferenz. Der Angreifer wurde nach einem Schusswechsel von der Polizei niedergeschossen und starb später im Krankenhaus. Ein Polizist wurde dabei am Kopf getroffen, überlebte jedoch dank seines Helmes.

Der Täter war bereits 1991 als Kind nach Deutschland gekommen. Er war der Polizei aufgrund von Verurteilungen wegen Körperverletzung und Drogendelikten bekannt. Die Diskothek "Grey" gehört dem Schwiegervater des Täters. Nach einem Streit in dem Lokal war der Täter nach Hause gefahren, kehrte mit der verbotenen Kriegswaffe zurück und eröffnete das Feuer.

Diskothek war "rammelvoll"

Ein Augenzeuge hatte erzählt, dass ein Täter mit einer Maschinenpistole wahllos auf die Gäste der Diskothek geschossen habe. "Die Diskothek war rammelvoll. Ich schätze, dass mehrere hundert Menschen da waren", sagte er. Er selbst habe nur einen Täter gesehen und sei sofort mit Freunden geflüchtet. Andere Besucher hätten berichtet, es sei noch ein weiterer Angreifer an der Tat beteiligt gewesen, die mehrere Minuten dauerte.

Sowohl der Zeuge als auch die Polizei berichteten, dass zahlreiche Gäste nach den Schüssen das Gebäude in Panik verlassen und sich verschanzt hätten. Konstanz liegt unweit der Schweizer Grenze; gerade am Wochenende halten sich auch viele Schweizer in der Stadt auf.

Mehrere Notrufe bei der Polizei

Laut Polizei gingen mehrere Notrufe bei den Beamten ein. Daraufhin sei der Einsatz angelaufen. Experten der Spurensicherung waren auch Stunden später noch am Tatort und untersuchten den Club. (APA, 30.7.2017)