London – Die britische Regierung will einem Medienbericht zufolge nach dem Brexit eine Gebühr für die Anstellung von EU-Ausländern einführen. Damit sollten zugleich Anreize geschaffen werden, Briten bevorzugt einzustellen, berichtete die "Times" unter Berufung auf Pläne des Innenministeriums am Donnerstag. Die Regierung werde die Zahl der Arbeitserlaubnisse für alle Bereiche kontrollieren. Die Kosten müssten die Unternehmen tragen.

Die Regierung will die Zahl der Migranten, die im Land arbeiten wollen, reduzieren. EU-Ausländer könnten laut "Times" aber auch nach dem EU-Austritt nach Großbritannien einreisen und auf Arbeitssuche gehen. Eine genaue Quelle für ihre Informationen nannte die konservative Zeitung nicht, sie gilt jedoch als gut vernetzt.

Innenministerium will nicht Stellung nehmen

Das Innenministerium wollte zu dem Bericht nicht Stellung nehmen. "Wir arbeiten an diesem Thema und werden uns zu gegebener Zeit dazu äußern", sagte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

In Großbritannien wird seit einigen Monaten eine sogenannte Immigration Skills Charge erhoben. Diese Abgabe müssen Firmen für die Anstellung von Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten bezahlen.

Nettozuwanderung senken

Premierministerin Theresa May will die Nettozuwanderung im Land auf weniger als 100.000 Menschen pro Jahr senken. Damit ist die Differenz zwischen Zu- und Auswanderung gemeint. Zwischenzeitlich war sie auf rund 330.000 gestiegen, zuletzt aber unter 300.000 gesunken.

Am Mittwoch hatte die Regierung in einem Brexit-Positionspapier erklärt, dass sie keinen Bedarf für Grenzkontrollen zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Landesteil Nordirland sehe. Die EU-Kommission äußerte sich zurückhaltend dazu. Großbritannien wird Ende März 2019 die EU verlassen. (APA, 17.8.2017)