Besonders wenn im Freien gegessen oder getrunken wird, steigt das Risiko für einen Insektenstich im Mund- und Rachenraum.

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Insektenstiche sind lästig und schmerzhaft, aber in den meisten Fällen harmlos. Oft treten Rötungen oder leichte Schwellungen auf, die am besten mit kalten Tüchern oder mit einem – in ein Tuch gewickeltes Coolpack – gekühlt werden, empfiehlt die Rettungsorganisation Johanniter.

Gefährlich wird es, wenn die Biene oder Wespe im Mund- oder Rachenraum zusticht, das kann leicht passieren, wenn süße Getränke oder Speisen im Freien verzehrt werden. Nach einem Stich im Mund entsteht ebenfalls eine Schwellung, die im Ernstfall zu schweren Atemproblemen führen kann.

Bei einem Stich im Mund- und Rachenraum sollte das Stichopfer mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden. Mit kalten Tüchern oder Coolpacks muss der Hals von außen gekühlt werden, so die Johanniter. Kalte Getränke und Eiswürfel, die gelutscht werden, verschaffen Kühlung von innen.

Gefährliche Einzelfälle

In den allermeisten Fällen geht ein Bienen- oder Wespenstich glimpflich aus. In Einzelfällen kann allerdings auch eine schwere lebensbedrohliche allergische Reaktion die Folge sein. Diese tritt meist nach sehr kurzer Zeit auf und verläuft von Person zu Person unterschiedlich. Die schwerste Form ist der anaphylaktische Schock, der ohne rechtzeitige Therapie bis zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand führen kann.

Typische Symptome sind: Rötung der Haut mit juckendem Ausschlag und Quaddelbildung, Atemnot durch Anschwellen von Lippen, Zunge und Rachenraum sowie durch eine Mitbeteiligung der Lunge, Bauchkrämpfe und Erbrechen oder Blutdruckabfall. Die Symptome können einzeln oder in verschiedenen Kombinationen auftreten.

Wie helfen?

Was können Laien in einer solchen Situation tun? Oft haben Allergiker einen Autoinjektor mit Adrenalin für den Notfall bei sich. "Sprechen Sie Betroffene gezielt darauf an!", so der Rat der Johanniter. Ist die Person bereits bewusstlos, lagert man sie in der stabilen Seitenlage. In beiden Fällen muss sofort unter 144 die Rettung alarmiert werden.

Sind Notärzte und Notfallsanitäter eingetroffen, werden dem Stichopfer sofort Adrenalin und Flüssigkeit in Form einer Infusion mit Elektrolytlösung verabreicht. Bei einem anaphylaktischen Schock oder bei Atemnot wird Sauerstoff gegeben. (red, 18.8.2017)