Foto: Nintendo

Der Vorverkauf Nintendos neuer Retrokonsole SNES Mini startete in der Nacht vom 21. auf den 22. August in den USA. Marktriesen wie Best Buy, Target oder Amazon konnten ihre Vorräte bereits nach knapp 20 Minuten an die Kunden bringen. Die Verknappung des Angebots ließen daraufhin so manche Händler nicht ungenutzt: Aufgrund der ungebrochen hohen Nachfrage boten kleinere Händler wie ThinkGeek massiv überteuerte Bundles für die Retro-Konsole an.

Preise teils über 400 Prozent des Verkaufswerts

Die Verkaufskette Gamestop nahm am 22. August sowohl online als auch an allen Standorten in den USA Vorbestellungen an, wobei das Kontingent nach kurzer Zeit ebenfalls erschöpft war. Das von Gamestop aufgekaufte Unternehmen ThinkGeek nahm die Konsole in Form eines Bundles ins Sortiment auf, was bei Kunden für Aufschrei sorgte: Statt des eigentlichen Verkaufspreises von 80 Dollar, kostete die SNES Mini in Zusammenhang mit unnützen "Nerd"-Beilagen zwischen 130 und 330 Dollar. Trotz der kostspieligen Bundles war auch diese Ration nach kurzer Zeit restlos ausverkauft. Die im Paket beigelegten Gegenstände waren beispielsweise eine Tetris-Lampe oder eine "Super Mario"-Feldflasche.

ThinkGeek SNES-Mini-Bundle
Business Insider

Nun bleibt allerdings die Frage offen, wie es soweit kommen konnte. Nintendo war bereits beim Verkauf der NES Classic Mini derart überfordert, dass Nutzer auf Ebay ihre Geräte für horrende Preise anboten. Nintendos zweiter Retro-Konsole steht nun ein ähnliches Schicksal bevor. Ob eine künstliche Verknappung vorliegt oder der Hersteller keine realistischen Schätzungen anstellen konnte, bleibt unklar. Viel einfacher wäre es jedoch gewesen, die Vorbestellungen relativ früh anzunehmen und der Nachfrage gerecht zu produzieren. Auch wenn dies bedeuten würde, dass hohe Wartezeiten die Verteilung abbremsen. Immerhin: Beim Verkaufsstart ab 29. September werden die Vorräte nochmals aufgestockt. (ke, 29.8.2017)