Zehn bis 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter sind von Endometriose betroffen.

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Frauen, die an extremen Menstruationsbeschwerden leiden, haben möglicherweise eine Endometriose. Dabei siedelt sich Gewebe aus der Gebärmutter als "Herd" zum Beispiel an den Eierstöcken, im Bereich der Blase oder des Darms an. Die möglichen Folgen: Blutungen, Zysten und schmerzhafte Entzündungen. Menstruation, Sex, Wasserlassen und Stuhlgang könnten so zur Tortur werden. Im schlimmsten droht Unfruchtbarkeit. Zehn bis 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter sind davon betroffen.

"Ultraschalluntersuchungen sind heute nicht mehr aus der Gynäkologie und Geburtshilfe wegzudenken. Der Einsatz von Ultraschall gewinnt aber vor allem auch bei jungen Frauen mit Myomen oder Endometriose an Bedeutung. Dank der Erkenntnisse dieses bildgebenden Verfahrens kann frühzeitig reagiert, die Fruchtbarkeit der Frauen erhalten bleiben und somit spätere Schwangerschaften ermöglicht werden", erklärt Christoph Brezinka von der Uniklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin in Innsbruck.

Konnte früher eine Diagnose auf Endometriose erst nach einem umfassenden operativen Eingriff gestellt werden, wird heute der Ultraschall für die Diagnose und Verlaufskontrolle der Krankheit eingesetzt. Die Therapie wird entsprechend dem Kinderwunsch der betroffenen Patientin angepasst.

Behandlung statt Entfernung der Gebärmutter

Mittlerweile leidet bereits jede vierte bis sechste europäische Frau im gebärfähigem Alter unter Myomen. Das sind Wucherungen, die in der Muskelschicht der Gebärmutter auftreten und zu den häufigsten gutartigen Tumoren im weiblichen Genitaltrakt zählen.

Während in den 1980-er Jahren nach der Diagnose standardmäßig die Gebärmutter entfernt wurde, ist es durch die Ultraschalldiagnostik möglich, die Myome zu beobachten und in einem ersten Schritt medikamentös zu behandeln.

Sind nach wie vor Eingriffe notwendig, kann der Uterus und damit auch die Fruchtbarkeit erhalten bleiben. "Teilweise muss der Kinderwunsch durch eine gezielte Behandlung unterstützt werden", meint Brezinka. (red, 6.9.2017)