Jack Dorsey.

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Twitter hat im Gegensatz zu Facebook keine Hinweise darauf, dass Drahtzieher aus Russland im US-Wahlkampf Anzeigenplatz bei dem Kurznachrichtendienst gekauft haben, um Stimmung bei Amerikanern zu machen. "Wir haben keine Belege dafür gefunden", sagte Twitter-Chef Jack Dorsey der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch am Rande der Digitalmesse dmexco in Köln.

Anzeigen für rund 100.000 Dollar

Facebook hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass Profile mit Verbindung zu Russland Anzeigenplatz beim Online-Netzwerk für rund 100.000 Dollar (84.000 Euro) gekauft hätten, um sich in die US-Innenpolitik einzumischen. Dabei seien rund 470 Profile identifiziert worden, die zwischen Juni 2015 und Mai 2017 etwa 3000 Anzeigen geschaltet hätten. Zudem wurde bekannt, dass dabei auch für Demonstrationen geworben wurde. Ausländische Einmischung in den Wahlkampf ist in den USA grundsätzlich verboten.

Twitter halte ständig nach solchen Aktivitäten Ausschau, betonte Dorsey. "Wir beobachten ständig unsere Systeme und besonders die Werbung." Es ist das erste Mal, dass sich Twitter nach den Facebook-Stellungnahmen zu dem Thema äußerte. (APA, 13.9. 2017)