Die Initiative "Radio muss im Funkhaus bleiben" befürchtet, dass es "zu einer Aufspaltung von Ö1 in einen Kulturteil im Funkhaus und in einen Informationsteil am Küniglberg" kommen könnte.

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Wien – Ö1 ist weiterhin Sorgenkind von Kunst- und Kulturschaffenden, die sich nun erneut für einen Verbleib des Kultur- und Informationssenders im Funkhaus starkmachen. Dieser Tage ersucht die Initiative "Radio muss im Funkhaus bleiben" um Unterstützungserklärungen. Der Grund: Es gebe Hinweise, dass im ORF zumindest die Übersiedlung der Ö1-Information auf den Küniglberg ventiliert werde.

"Im ORF wird derzeit an einer Machbarkeitsstudie gearbeitet, ob die Hörfunk-Informationsredaktionen auch ohne Neubau am Küniglberg untergebracht werden können", schreibt Gerhard Ruiss (IG Autorinnen Autoren) in einem Mail im Namen der Initiative, der sich bisher über 100 Kulturschaffende angeschlossen haben. Der entsprechende Trakt D des Standorts in der Argentinierstraße in Wien-Wieden könnte noch heuer verkauft werden, befürchtet er. Das aber würde nach Ansicht der Initiative "zu einer Aufspaltung von Ö1 in einen Kulturteil im Funkhaus und in einen Informationsteil am Küniglberg" führen und damit "das Ende von Ö1" bedeuten.

Im ORF arbeitet man derzeit an einem "Plan B" für den Standort, sollte das Widmungsverfahren für den Neubau nicht klappen – so viel ist bekannt. Dieses Alternativkonzept liegt noch nicht vor, allerdings hat ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bereits angekündigt, dass ein Teil des Funkhauses jedenfalls verkauft werden soll. Gefragt nach den von der Initiative "Radio muss im Funkhaus bleiben" konkret kolportierten Vorhaben hieß es im ORF zur APA, das Konzept werde "derzeit erarbeitet". Zugleich wurde einmal mehr festgehalten: "Ziel der Konsolidierung der Wiener ORF-Standorte ist es, unter den gegebenen Rahmenbedingungen technologisch, organisatorisch und räumlich die bestmöglichen Voraussetzungen für die Umsetzung des öffentlich-rechtlichen Auftrags im Digitalzeitalter zu schaffen." (APA, 24.10.2017)