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Markus Weinzierl – bald einer von neun Millionen österreichischen Teamchefs?

Foto: AP/Martin Meissner

Noch darf fleißig spekuliert werden, wer Nachfolger von Marcel Koller als ÖFB-Teamchef wird. Nachdem eine Neuverpflichtung des Schweizers praktisch auszuschließen ist, sind die Namen Thorsten Fink, Franco Foda, Peter Stöger, Andreas Herzog und Raschid Rachimow vor einigen Tagen in der Gerüchteküche aufgetaucht. In übereinstimmenden Medienberichten wurde auch Interesse des ÖFB am Deutschen Markus Weinzierl kolportiert.

Der frühere Trainer des FC Schalke 04 soll sich bereits auf einer Autobahnraststätte mit ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel und Wirtschaftsboss Bernhard Neuhold getroffen haben, um über ein Engagement zu plaudern. Wasserdichte Beweise dafür gibt es allerdings nicht.

"Österreich ist ein schönes Land"

Der 42-Jährige hat die Gerüchte aber bereits im bayerischen Fernsehen kommentiert: "Da gibt es jetzt natürlich Geschichten. Nationalteamtrainer zu sein ist eine tolle Aufgabe, und Österreich ist auch ein schönes Land." Weiter wollte er sich dann aber doch nicht aus dem Fenster lehnen, als er sagte, dass es sich um "Meldungen handelt, die von außen kommen", und er diese "nicht kommentieren kann und will".

Weinzierl könnte dem Anforderungsprofil des ÖFB entsprechen. Er ist als Bayer der deutschen Sprache mächtig, kann Erfolge in der deutschen Liga vorweisen und hat sehr wahrscheinlich mit der hiesigen Freunderlwirtschaft nichts am Hut.

Bester Trainer der deutschen Liga 2013/14

Weinzierl hat den FC Augsburg zunächst vor dem Abstieg bewahrt, später auf Platz acht und in der darauffolgenden Saison 2014/15 auf Rang fünf der deutschen Liga geführt. Die damit verbundene Europa-League-Qualifikation bedeutete den größten Erfolg des Vereins. 2013/14 wurde er noch vor Pep Guadiola und Jürgen Klopp zum besten Trainer der Liga gewählt. 2016/17 trainierte er Schalke und wurde nach Erreichen von Platz zehn beurlaubt.

Gerüchte über Rene Weiler

Neben Weinzierl wurde in mehreren Medienberichten zuletzt ein weiterer Name in Umlauf gebracht. Nämlich Rene Weiler, der zuletzt für eine Saison den RSC Anderlecht trainierte und kürzlich entlassen wurde. Der 44-Jährige coachte Schaffhausen und Aarau in der Schweiz und ab 2014 den 1. FC Nürnberg, wo er auch die heutigen Teamspieler Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf im Kader hatte.

Präsentation am Montag

Eine Entscheidung wird bald erwartet, bereits am Montag will der ÖFB Kollers Nachfolger präsentieren. Als wahrscheinlichste Varianten werden Fink und Foda gehandelt, sie sollen gemeinsam mit Stöger unter den ersten drei der ÖFB-Wunschkandidaten sein.

Adi Hütter, der mit den Young Boys Bern in der Schweiz an der Tabellenspitze liegt, sowie Ralph Hasenhüttl, der mit RB Leipzig erfolgreich die deutsche Liga aufmischt, gelten ebenfalls als Kandidaten, sind aber wohl nur äußerst schwer von ihren Vereinen loszueisen. (red, 25.10.2017)