Android 8.1 bringt auch endlich das "richtig" Easter Egg, bisher war hier nur ein stilisiertes O zu sehen.

Screenshot: Andreas Proschofsky / STANDARD

Während gerade die ersten Dritthersteller damit beginnen Android 8.0 auf ihre eigenen Smartphones zu bringen, liefert Google nun bereits die erste Testversion für die nächste Version des Betriebssystems. Eigentlich als simple Wartungs-Release bezeichnet, bringt diese einige durchaus signifikante Änderungen.

Maschinenlernen

Mit der ersten ersten Developer Preview für Android 8.1 bekommt das mobile Betriebssystem ein "Neural Networks API". Damit wird App-Entwicklern eine offizielle Schnittstelle für die Nutzung von Maschinenlernfunktionen direkt am Smartphone gegeben. Dieses greift dann wieder auf entsprechende Frameworks wie Caffe2 oder auch Googles eigenes Tensorflow Lite zurück. Voraussetzung ist allerdings auch, dass die Hardware der einzelnen Geräte dafür die nötige Unterstützung bietet. So liefert etwa Huawei seine neuen Geräte bereits mit einem Spezialchip für die Erledigung von Maschinenlernaufgaben aus, auch Google selbst verbaut im Pixel 2 einen Chip, der für solche Tasks geeignet sein sollte – auch wenn man das noch nicht offiziell bestätigt hat.

Android Go

Eine weitere wichtige Neuerung: Mit Android 8.1 halten die unter dem Namen Android Go vor einigen Monaten präsentierten Optimierungen für Low-End-Devices Einzug. Diese sollen nicht nur das Betriebssystem selbst für Geräte mit 1 GB oder weniger RAM geeigneter machen sondern auch App-Entwicklern die Möglichkeit geben, gezielt optimierte Versionen ihrer Programme für entsprechend Smartphones anzubieten.

Pixel Visual Core

Für das Pixel 2 (XL) interessant: Über eine versteckte Einstellung ist es nun möglich den Pixel Visual Core, und damit Googles eigenen Spezialchip zur Beschleunigung der Bildverarbeitung, aktiv zu nutzen. Bisher lag dieser brach. Diese Änderung soll diverse Kamerafunktionen noch einmal deutlich beschleunige.

Zu den weiteren Neuerung gehört ein Shared Memory API, mit dem sich Apps nun Objekte im Speicher teilen können. Außerdem wurde das mit Android 8.0 eingeführte Autofill-Framework noch einmal erweitert, und es gibt eine neue Schnittstelle, die die dominierenden Farben des Wallpapers auslesen lässt, um dann etwa den Look der eigenen App entsprechend anzupassen. All diese Änderungen führen übrigens auch dazu, dass Android 8.1 mit einem neuen API Level (27) einhergeht.

Feinschliff am User Interface

Darüber hinaus bringt Android 8.1 auch einige User-Interface-Änderungen, wie ein rascher Blick auf die neue Version zeigt. Viele davon waren schon vorab beim Pixel 2 und Pixel 2 XL zu sehen, und werden nun auch für andere Geräte übernommen. Dazu gehört etwa ein schwarzes Theme für App-Launcher und Quick-Settings wenn das Wallpaper sehr dunkel gewählt wurde. Auch wurden die Systemeinstellungen noch einmal überarbeitet und es gibt einen neuen Restart / Shutdown-Dialog.

Gegen Burn-In

Desweiteren wird die Systemnavigation nun nach wenigen Sekunden deutlich weniger hell dargestellt, was Burn-In-Effekte bei OLED-Bildschirmen verhindern soll. Und die Bluetooth-Einstellungen informieren nun über den aktuellen Akkustand eines verbundenen Gerätes. Zudem ist es Apps nun nur mehr einmal pro Sekunde möglich, einen Benachrichtigungston abzugeben. Bisher wurden die User mit Notifications regelrecht zugespammt worden, wenn sie ihr Smartphone eine zeitlang nicht genutzt haben. Und auf Wunsch ist es jetzt auch möglich den mit Android 8 geführten Hinweis, dass eine App im Hintergrund aktiv ist, zu unterdrücken.

Download

Die erste Developer Preview für Android 8.1 steht ab sofort in Form von Factory Images und Full System OTAs auf der Seite von Google zum Download. Unterstützt werden dabei Nexus 5X, Nexus 6P, Pixel C, Pixel, Pixel XL, Pixel 2 und Pixel 2 XL – also alle derzeit noch aktiv unterstützen Geräte Googles. Der Nexus Player soll später ein Update bekommen. Die Qualität der aktuellen Release bezeichnet Google als Beta, es sind also noch diverse Fehler zu erwarten. In einem Monat soll dann eine zweite Testversion veröffentlicht werden, die fertige Version ist dann für Dezember geplant. (Andreas Proschofsky, 26.10.2017)