Zwischen Manfred Haimbuchner und Heinz-Christian Strache passt weder ein Blatt Papier noch ein Keil, wie der Oberösterreicher versichert.

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Wien – Der oberösterreichische FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner dementiert, dass es Animositäten zwischen ihm und Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache gibt: "Das ist völlig unrichtig", sagte Haimbuchner den "Oberösterreichischen Nachrichten". Grund für entsprechende mediale Spekulationen ist, dass Haimbuchner nicht Teil des Teams für die Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP ist.

Als Chef der starken oberösterreichischen Landesgruppe und stellvertretender Landeshauptmann galt Haimbuchner für Beobachter als Fixstarter für die Verhandlergruppe. Stattdessen wurde von der Bundespartei aber die oberösterreichische Nationalratsabgeordnete und Familiensprecherin Anneliese Kitzmüller nominiert.

Kein Ministeramt

Haimbuchner soll davon laut "Kurier" erst am Tag der Präsentation des Verhandlungsteams informiert worden und darüber nicht erfreut gewesen sein. Andere in der Partei erzählen hingegen, dass Haimbuchner gar nie vorhatte, ins Verhandlungsteam zu gehen. Im STANDARD-Interview hatte er zuletzt auch betont, definitiv nicht als Minister zur Verfügung zu stehen.

Strache soll deswegen nicht gerade begeistert gewesen sein – er hätte den Oberösterreicher allein schon deshalb einbinden wollen, um kein zweites blaues Machtzentrum entstehen zu lassen. In der Landespartei verweist man darauf, dass Haimbuchner schon seit Monaten seine Pläne kommuniziert habe – es brauche also niemand überrascht sein.

"Persönlich informiert"

In den "OÖN" wies Haimbuchner jegliche Missstimmung zwischen ihm und Strache zurück. "Es wird hier niemand einen Keil zwischen Bundes- und Landespartei treiben können", betonte er. Er sei von Strache "über alles persönlich informiert worden", auch Kitzmüller werde ihn ständig informieren. "Und mit Klubdirektor Norbert Nemeth ist zudem noch einer meiner langjährigen Vertrauten dabei", erklärte Haimbuchner.

"Für mich wäre es nicht leicht gewesen, parallel im Bund eine Koalition zu verhandeln und im Land ein heikles Landesbudget", argumentiert Haimbuchner. Einmal mehr bekräftigte er auch, nicht Minister werden zu wollen. "Die Verhandlungen sollen jetzt die führen, die möglicherweise später auch in einer Koalition in Verantwortung kommen."

Vertreter der Landespartei betonten gegenüber der APA auch, dass man sich stark in den Untergruppen einbringen will – wo ja die eigentlichen inhaltlichen Verhandlungen passieren. Wer die einzelnen Kapitel für die FPÖ konkret verhandelt, soll übers Wochenende entschieden werden. (APA, 27.10.2017)