APA-Geschäftsführer Clemens Pig.

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Wien – In der Schweiz steht eine Neuordnung des Nachrichtenagenturgeschäfts unter maßgeblicher Beteiligung der APA bevor, DER STANDARD berichtete bereits am Freitag über den Deal. Die Schweizerische Depeschenagentur (sda) fusioniert mit der Bildagentur Keystone, einer gemeinsamen sda/APA-Tochter. Die APA wird im Zuge eines Beteiligungstauschs 30 Prozent an der neuen Keystone/sda halten und deren größter Gesellschafter werden.

APA und sda halten seit rund zehn Jahren je die Hälfte an Keystone. Ziel der nun geplanten Fusion mit sda ist eine "integrierte multimediale Belieferung" der Schweizer Kunden, hieß es am Montag in einer Mitteilung der Unternehmen. Die Transaktion braucht die Zustimmung der jeweiligen Wettbewerbsbehörden sowie der Generalversammlungen von Keystone AG und sda AG. Somit soll sie im zweiten Quartal 2018 rückwirkend zum 1. Jänner 2018 vollzogen werden.

Pig: "Echte Win-win-Lösung"

Clemens Pig, CEO und geschäftsführender Vorstand der APA, sieht eine "neue, europaweit einzigartige Verschränkung von Nachrichtenagenturen" und für alle drei Beteiligten eine "echte Win-win-Lösung" – nicht zuletzt, weil die APA ihre technologische Kompetenz im Rahmen einer "langfristigen IT-Kooperation" einbringen werde.

Sda-CEO Markus Schwab sieht den Zusammenschluss auch als Reaktion auf gewandelte Kundenbedürfnisse und Grundlage für die "strategische Weiterentwicklung des Unternehmens: "Wir wollen unseren Kunden qualitativ hochstehende, multimediale Informationsprodukte aus Text, Bild, Infografik und Video anbieten". In Zeiten der Digitalisierung sei "die Bündelung von Kompetenzen ein für Medienhäuser wichtiger Schritt", so Sda-Verwaltungsratspräsident Hans Heinrich Coninx. "Dass die APA im Rahmen dieser Fusion ihre umfassende Technologiekompetenz in die neue Keystone/sda-Gruppe einbringt, ermöglicht uns die aktive Mitgestaltung dieser Entwicklungen."

IT-Kooperation

Zufriedenheit herrscht auch bei den Eigentümervertretern der APA: Vorstandsvorsitzender Hermann Petz und Aufsichtsratsvorsitzender Alexander Wrabetz betonten, die neue Beteiligung stelle einen "durch die langfristige IT-Kooperation einen Meilenstein in der Internationalisierung" der Agentur dar. Man sei erfreut über "die partnerschaftliche Realisierung dieses länderübergreifenden Beteiligungs- und Technologieprojekts". (APA, 30.10.2017)