Bernadette Redl beschäftigt sich von Berufs wegen mit Gesundheit. Diesmal hat sie das zuckerfreie Backen probiert.

Foto: cremer/rawicka/istock

Brüchig und fad – so schmecken Weihnachtskekse ohne Zucker.

Foto: derStandard.at/gueb

Es gibt Menschen, die ganz und gar auf Zucker verzichten. Wie sie das machen, ist mir ein Rätsel – spätestens wenn ich an Schokolade oder Weihnachten denke. Die besinnlichste Zeit im Jahr ist jedoch auch die kalorienreichste. Deshalb habe ich mich an einem Keksrezept versucht, das ganz ohne Zucker auskommt.

Klar, ein bisschen schummeln muss man da schon. Ich habe deshalb ein paar Esslöffel Honig als Süßungsmittel unter den Teig gerührt – schmecken tut man den allerdings nicht. Aber zunächst zur Zubereitung: Die gestaltet sich besonders einfach. Alle Zutaten werden vermischt, danach muss der Teig eine Stunde im Kühlschrank rasten.

Dann wurde es aber doch herausfordernd: Bei jedem Versuch, den Teig auf der bemehlten Arbeitsplatte auszurollen, ist er gebrochen. Ich sah mich die Kugel schon in den Müll werfen, doch mit viel Geduld ging es dann doch. Ich habe immer nur kleine Stücke abgenommen und zwei bis drei Sterne daraus ausgestochen. Ist der Teig gebrochen, habe ich ihn mit den Fingern wieder zusammengedrückt. Dünn ausrollen war überhaupt unmöglich, weshalb die Kekse jetzt fast einen Zentimeter dick sind.

Hart wie Stein

Auf zwei Bleche verteilt, brauchen die Sterne nur 15 Minuten – so stand es im Rezept. Für meine Kekse war das schon zu viel – oder sie sind von Natur aus sehr hart. Man muss schon richtig zubeißen, auf der Zunge zergehen sie ganz und gar nicht. Als Gegenmaßnahme habe ich zwei Tage und Nächte lang Apfelstücke in die Dose gelegt. Nun sind sie weicher, und jetzt habe ich mich auch getraut, sie im Büro den Kollegen anzubieten.

Ihr Geschmack ist, na ja, sagen wir, gewöhnungsbedürftig. Sie riechen jedenfalls gut nach Weihnachten, schmecken tun sie aber irgendwie nach Brot. Die Meinungen der Freunde und Kollegen gehen auch weit auseinander. Wenn es darum geht, dass sie trocken sind, sind sich aber alle einig.

Mein Fazit: Wenn schon Weihnachtskekse, dann richtig. In Kakao oder Kaffee eingetunkt sind meine zuckerfreien Kekse ganz okay. Eine Glasur aus Marmelade oder Schokolade würde den Sternen aber auf jeden Fall guttun, ein bisschen schummeln darf man ja – vor allem im Advent.

Rezept für Kekse mit Honig und Dinkelvollkornmehl (vom Blog "Die Kleinschmeckerin")

250 g Dinkelvollkornmehl

5 EL Honig

100 g kalte Margarine oder Butter

80 g gemahlene Mandeln

1 Ei

1 TL Zimt

1/2 TL Vanille

1/2 TL Backpulver

Das Mehl sieben und mit Backpulver, Mandeln, Vanille und Zimt in einer Schüssel vermengen. Butter, Ei und Honig hinzufügen und zu einem Teig kneten. In Frischhaltefolie einwickeln und mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen, Arbeitsplatte mit Mehl bestäuben und den Teig darauf ausrollen und Kekse ausstechen. Die Kekse auf das Backblech legen und für etwa 15 Minuten im vorgeheizten Ofen (bei 180 Grad) goldbraun backen. (Bernadette Redl, 3.12.2017)