Sind Deutschförderklassen die richtige Maßnahme, um nichtdeutschsprachige Kinder am besten zu fördern?

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Deutschförderklassen für Schüler mit nicht ausreichenden Deutschkenntnissen sollen bereits ab dem Schuljahr 2018/2019 eingerichtet werden. Nach dem Plan des neuen Bildungsministers Heinz Faßmann (ÖVP) sollen ein Screening und ein Test über die Zuteilung in eine Deutschförder- oder eine Regelklasse entscheiden. Bis auf wenige Ausnahmen – wie zum Beispiel die Fächer Turnen, Musik, Werken und Zeichnen – werden Schüler dann getrennt unterrichtet. Kritiker sprechen daher von der Schaffung von "Ghettoklassen". Die Sprachstandsfeststellung soll einmal pro Semester erfolgen.

Experten sehen die nicht dauerhafte Trennung der Schüler positiv. Kritisch wird allerdings der Fokus auf die Sprachbeherrschung gesehen, während andere Faktoren, die Integration fördern, nicht berücksichtigt werden. Die punktuelle Sprachstandsfeststellung und die Verknüpfung der Deutschkenntnisse mit der Schulreife sind weitere Punkte, die an Faßmanns Konzept kritisiert werden.

Wie haben Sie Deutsch gelernt?

In den STANDARD-Foren erzählen User, wie sie die Sprache des jeweiligen Landes, in dem sie leben oder gelebt haben, erlernt haben. User "Bartok" hat selbst erst in Österreich Deutsch gelernt. Seiner Meinung nach lernt man die Sprache im praktischen Gebrauch am besten:

Poster "soso100" hat anfangs "kein Wort verstanden", aber Deutsch schnell gelernt und habe von Anfang an dazugehört, wie er schreibt:

In einem Internat als einziger mit nichtdeutscher Muttersprache erlernte User "Pefo" Deutsch rasch. Nicht nur die Sprache, sondern auch soziale Normen konnte er sich so aneignen, die er in einer "Ghettoklasse" nicht gelernt hätte:

User "Finalena" hat auch in einem Internat Deutsch gelernt, allerdings nur mit anderen nichtdeutschsprachigen Schülern, und auch das funktionierte "problemfrei":

Über Assoziationen herstellen lernte User "eolith421" die Sprache des Landes:

Für einen guten Plan hält Poster "lev_2551" Deutschförderklassen und hofft auf eine gute Umsetzung:

Das spielerische Erlernen von Deutsch in der Volksschule sieht User "DieAndereMeinung" positiv und glaubt, dass das Konzept mehr bringt als der integrative Ansatz:

Wie soll Deutsch vermittelt werden?

Was braucht es, um nichtdeutschsprachigen Kindern Deutsch und den Unterrichtsstoff zu vermitteln? Welche Erfahrungen haben Sie als nichtdeutschsprachiger Schüler im österreichischen Schulsystem gemacht? Wo haben Sie vorrangig Deutsch gelernt? Welche Erfahrungen machen Sie als Lehrer im Unterricht mit nichtdeutschsprachigen Schülern? (Judith Handlbauer, 24.1.2018)