Bei Barbara Karlich tauschten sich Gäste zum Thema Haschisch aus.

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"Was ist Haschisch?", fragte Barbara Karlich in ihrer Talkshow am Mittwoch in einem Studio, dessen Interieur an einen Barbiepuppen-Salon erinnert. Immerhin hätten auch Kaiserin Elisabeth, William Shakespeare und George Washington es konsumiert, erzählte sie dann und erfüllte elegant den Bildungsauftrag des ORF.

Überraschend waren die beiden Betroffenen, die Karlich aufs Podium rief: Ingrid, eine 74-jährige pensionierte Finanzbeamtin mit flottem Kurzhaarschnitt, war die Erste. Sie "hatte mit Drogen nie was am Hut gehabt", erzählte die fröhliche Wienerin.

Die Freundin mit dem "grünen Daumen" und den schönen Pflanzen

Die Betonung lag auf "hatte". Denn plötzlich wollte sie Haschisch probieren, traute sich aber nicht gleich. Sie überlegte, in die Schweiz zu fahren, doch das Zeug über die Grenze zu schmuggeln bereitete ihr Kopfschmerzen – die sie eigentlich gerne mit dem Gras beseitigt hätte. Plötzlich sprach sie im Flüsterton weiter: von einer Freundin in Vorarlberg, die "einen grünen Daumen" und schöne Pflanzen habe.

Wenig später spazierte diese Dame – am Gehstock – auch ins Studio. "Hallihallo, alle miteinander", rief die 78-jährige Mara, Erwachsenenbildnerin im Ruhestand. Sie habe drei Pflanzen, erzählte sie (und lachte, wie Ingrid, viel), und habe sie auch bei der Polizei gemeldet. Der Beamte am Telefon habe gemeint, sie dürfe nur zwei besitzen. Mara dazu: "Das is doch wurscht, eine kann ja kaputt werden." Möglich, dass der Beamte sie für eine "verrückte Alte gehalten" habe, meint Mara. Vor Strafe fürchte sie sich jedenfalls nicht: Sie wolle ja nur Tee, Hanfbutter und Kekse machen und: "Wenn wer zu mir kommt und Schmerzen hat, kriegt er an Tee und ein paar Keksle. Ende der Durchsage." Wut-Omas waren gestern. (Colette M. Schmidt, 30.11.2017)