Etwa 30 Tonnen Nahrung verarbeitet der Darm während eines Lebens. Er achtet darauf, dass der Körper versorgt wird und gesund bleibt. Trotzdem werde er meist sträflich vernachlässigt, moniert Giulia Enders: "Der Darm, so glauben die meisten, geht höchstens mal aufs Klo."

Wie komplex und faszinierend die Welt der lebenswichtigen mikrobiellen Untermieter ist und wie wir ihre Wohnung vor ungebetenen Gästen schützen können, beschreibt die deutsche Internistin anschaulich und mit Sinn für Humor. Noch nie war es so kurzweilig, den Darm kennenzulernen.(gueb)

Giulia Enders: Darm mit Charme.
Ullstein, aktualisierte Ausgabe 2017,
302 Seiten, € 17,50

Foto: ullstein

Bei Bakterien denken viele an die bösen Exemplare, die Krankheiten verursachen. Dabei ist unser Körper voll mit Bazillen, die wesentlich zur menschlichen Gesundheit und zu einem attraktiven Aussehen beitragen – vor allem der Darm ist ihr Eldorado, schreibt Michaela Axt-Gadermann.

Die Billionenschaften, die sich dort tummeln, schützen unsere Haut vor Falten und Sonnenschäden, beeinflussen das Haarwachstum oder können Schuld daran sein, dass uns Gelsen plagen. Schön mit Darm gibt Ernährungstipps und zeigt, dass wahre Schönheit von innen kommt. (bere)

Michaela Axt-Gadermann: Schön mit Darm.
Südwest 2017,
192 Seiten, € 17,50

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Die hübsche Berliner Hautärztin Yael Adler hat sich die Haut vorgenommen und will ihren Lesern erklären, wie das größte Organ des Menschen funktioniert. Wer denkt, dass es hier nur um Anti-Aging oder Pickel geht, irrt.

Ganz nach dem Vorbild Giulia Enders ergreift sie die Chance, die Haut in einen großen Kontext zu setzen. Deshalb geht es in Hautnah auch ziemlich oft um Sex. Aber auch der Einfluss der Ernährung wird ausführlich besprochen. Alles hängt mit allem zusammen, so der Grundtenor. Für alle Körperinteressierten eine aufschlussreiche Lektüre. (pok)

Yael Adler: Hautnah.
Droemer-Verlag 2016,
336 Seiten, € 17,50

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Das Gehirn merkt sich ständig Neues, ordnet ein, schafft Identität. Es macht aber vor allem eines: Vergessen. Bestenfalls bleiben Erinnerungen zurück. Doch diese sind trügerisch, nicht mehr als Fragmente, ist die Psychologin Julia Shaw überzeugt. Das zeigten ihre Forschungen, in denen sie Probanden dazu brachte, sich detailliert an Ereignisse zu erinnern, die nie geschehen sind.

Spannend und verständlich erklärt sie,warum dem Gehirn diese Fehler passieren. Ihr Fazit: Wir können uns nicht auf Erinnerungen verlassen. Die Gegenwart sollten wir daher genießen. (gueb)

Julia Shaw: Das trügerische Gedächtnis.
Hansen 2016,
301 Seiten, € 22,70

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