Wien – Als "ambitioniert" beurteilt der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP) das Medien-Kapitel im Regierungsprogramm. "Man sieht, dass Bewegung reinkommt", sagte VÖP-Geschäftsführerin Corinna Drumm am Montag. "Sie wollen viele Themen angehen." Dass eine "breite gemeinsame Debatte" angestrebt wird, sei zu begrüßen.

Der dreiseitige Abschnitt sei "in manchen Bereichen noch unkonkret", aber "ich hätte auch nicht mit mehr Detaillierungsgrad gerechnet", so Drumm. "Es wurden Probleme erkannt, es wird versucht, Lösungen zu finden, es sind viele gute Themen drin", so der erste Befund. Eine Enquete zur Konkretisierung zu planen, sei eine gute Idee. "Eine gemeinsame Debatte ist das Gescheiteste."

Online-Vermarktungsplattform im Visier

"Relativ genau hinschauen" wollen die Privatsender beim Thema einer gemeinsamen Online-Vermarktungsplattform. "Das kann gut sein, das kann aber auch in die falsche Richtung gehen" – nämlich, wenn "es dazu führt, dass die Marktdominanz des ORF noch bestärkt wird".

"Reformwillen beim öffentlich-rechtlichen Auftrag" erkennt und begrüßt der VÖP ebenfalls im Regierungsprogramm. Die Vorhaben zur Medienfinanzierung und -förderung seien noch vage. Aus den Formulierungen zur Förderung von öffentlich-rechtlichen Inhalten lesen die Privatsender aber heraus, dass künftig "nicht mehr nur der ORF Public Value machen kann". (APA, 18.12.2017)