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Spam nervt

Foto: Reuters/Kato

Ein 67-jähriger US-Amerikaner soll im Zentrum einer massiven Betrugsmasche stehen. Ihm wird in 269 Fällen Geldwäsche und Betrug vorgeworfen. Der US-Bürger, der früher in einer wohltätigen Organisation arbeitete, soll mit Spam-Betrügern aus Nigeria zusammengearbeitet haben. Er fungierte als Mittelsmann, der Überweisungen durchführte. Die Untersuchung der US-Behörden dauerte über 18 Monate, hieß es vergangene Woche. Trotz der großen Anzahl an Fällen, an denen der Verdächtige beteiligt war, handelt es sich bei ihm wohl nur um ein kleines Rädchen im Getriebe.

Über 9.500 Fälle in Österreich

Ingesamt verloren Betrugsopfer seit 2012 in den USA rund 4,6 Milliarden Dollar durch E-Mail-Maschen. Teilweise gab es sogar Fälle, in denen Opfer nach Nigeria reisten und dort gegen ihren Willen festgehalten wurden. In Österreich gab es 2016 über 9.500 Fälle. Das Bundeskriminalamt warnt seit Jahren vor Spam-Mails. Die Opfer stammen dabei aus allen Schichten, sagte Thorsten Behrens von der Watchlist Internet vergangenen Dezember zum STANDARD.

"Tradition"

Erste Betrugsbriefe wurden bereits 1989 per Telex verschickt, berichtete die New York Times. Strafbehörden fällt die Verfolgung von Verdächtigen oft schwer, da grenzüberschreitend ermittelt wird. Die Betrugsmaschen sind auch nach nigerianischem Recht illegal. Doch laut FBI stört nigerianische Behörden oft, dass Opfer solcher Betrugsmaschen illegal Geld aus Nigeria abziehen wollen – derartiges wird in den E-Mails der "nigerianischen Prinzen" vorgeschlagen. (red, 3.1.2018)