St. Pölten – Die Volkspartei mit großem Abstand auf Rang eins, ein knappes Duell zwischen SPÖ und FPÖ um Platz zwei und Zittern um den Einzug in den Landtag für Grüne und Neos – das ist das Resultat einer von der Tageszeitung "Österreich" vor der niederösterreichischen Landtagswahl am 28. Jänner in Auftrag gegebenen Umfrage des Instituts Research Affairs.

Die ÖVP liegt demnach bei 45 Prozent und verliert bei der ersten Wahl nach dem Regierungswechsel auf Bundesebene gegenüber dem Urnengang 2013 (50,8 Prozent) 5,8 Prozentpunkte. Die Absolute ist für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner aber noch möglich.

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gibt es zwischen SPÖ und FPÖ, wobei die Blauen mit deutlichen Zugewinnen rechnen können. Die Sozialdemokraten kommen dagegen kaum vom Fleck – sie verbessern ihr historisch schlechtestes Ergebnis bei Landtagswahlen in Niederösterreich von 21,6 Prozent 2013 nur um 0,4 Prozentpunkte auf 22 Prozent. Die Freiheitlichen können ihr Resultat laut Research Affairs um 12,8 Prozentpunkte mehr als verdoppeln – von 8,2 auf 21 Prozent. Damit würde die FPÖ ihren bisherigen Rekordwert von 16,1 Prozent 1998 klar übertreffen.

Womöglich nur drei Fraktionen

Die Neos, die erstmals in Niederösterreich antreten, würden derzeit mit fünf Prozent den Einzug in den Landtag knapp schaffen. Die Grünen müssen sich laut Umfrage nach dem Desaster bei der Nationalratswahl auch in Niederösterreich auf starke Verluste einstellen: Auch ohne Konkurrenz durch die Liste Pilz liege die Partei bei nur vier Prozent, ein Minus von 4,1 Prozentpunkten bzw. eine Halbierung gegenüber dem Urnengang 2013 (8,1 Prozent). Befragt wurden 410 Personen von 3. bis 5. Jänner. Die Schwankungsbreite liege bei 4,9 Prozent, berichtete die Zeitung "Österreich" in ihrer Wochenendausgabe.

Schafft eine der beiden Parteien den Einzug nicht oder wären überhaupt nur drei Fraktionen im Landtag vertreten, würde die Absolute für die ÖVP "billiger" werden. Mit rund 46 Prozent der Stimmen wäre in diesem Fall mehr als die Hälfte der Mandate in Reichweite, hieß es. Außerdem seien in den letzten drei Wochen vor der Wahl noch viele Stimmen "auf dem Markt". Erst 40 Prozent der Befragten seien fest entschlossen, 20 Prozent noch unentschlossen. (APA, 6.1.2018)