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Marko Arnautovic (West Ham United') am 2. Jänner gegen Jonny Evans (West Bromwich Albion)

Foto: Reuters/John Sibley

London – Onlineriese Amazon könnte bei der anstehenden, milliardenschweren Vergabe der TV-Rechte an der britischen Premier League mitmischen, berichtet der britische Daily Telegraph. Über Amazon als möglichen Interessenten berichtete der "Guardian" schon Mitte November 2017.

Im Februar schreibt die britische Football Association die TV-Rechte für drei Saisonen von 2019 bis 2022 aus – für die Sky und die britische Telekom BT 2015 5,14 Milliarden Pfund zahlten. Nach heutigem Kurs sind das 5,8 Milliarden Euro für die britische Liga.

Will Sky wie bisher den größten Teil der Rechtepakete, könnte der gerade von Disney gekaufte Pay-TV-Konzern nach Analysten-Erwartungen seine zuletzt rund 4,2 Milliarden Pfund um weitere 600 Millionen aufstocken müssen. Das wäre eine vergleichsweise moderate Steigerung gegenüber den gut 80 Prozent Aufpreis für Sky bei der Vergabe 2015.

Der "Telegraph" berichtet nun von Sondierungsgesprächen mit "Branchenexperten", wie sich die Premier League in das Sportangebot von Amazon einfügte. Amazon hat für Großbritannien bereits Rechte an den US-Open und der ATP World Tour. In den USA hat Amazon die Streamingrechte für Donnerstagspiele der National Football League.

Sollte aus den Überlegungen ein Gebot werden, rechnet der "Telegraph" eher mit einem für günstigere Teilrechte. Die FA schreibe auch einzelne Runden aus, die Amazon als Testgelände dienen könnten.

Die bisher größten Rechtekonkurrenten BT und Sky haben im Dezember vereinbart, ihre eigenen Sportkanäle auch auf dem Portal des Mitbewerbers anzubieten, offenbar auch in Vorbereitung auf die Premier-League-Vergabe. Damit kann Sky aber seinen Kunden in Großbritannien auch wieder die Champions League anbieten – die sich BT dort 2017 für 1,2 Milliarden Pfund exklusiv gesichert hat. (red, 7.1.2018)