Steve Bannon war anfangs Chefstratege von Präsident Trump und bisher das Sprachrohr und Gesicht der rechten Plattform "Breitbart".

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Washington – Steve Bannon, Donald Trumps ehemaliger Chefstratege und Wahlkampfleiter, verlässt das rechtsaußen stehende Internetportal "Breitbart News". Er war dort zuletzt Herausgeber. "Bannon und 'Breitbart' arbeiten an einer glatten und ordnungsgemäßen Übergabe", heißt es in einem Bericht der Website. Bannon selbst sagt in dem Statement, er sei "dankbar dafür, dass das 'Breitbart'-Team in so kurzer Zeit eine derartige Weltklasse-Nachrichtenseite errichtet hat".

Bannon war seit vergangener Woche unter schweren Druck geraten, weil er in dem Buch "Fire and Fury" des Journalisten Michael Wolff ausführlich mit sehr kritischen Äußerungen über Trumps Familie zu Wort kommt.

Am Wochenende hatte Bannon ausführlich sein Bedauern geäußert, die Äußerungen inhaltlich aber nicht bestritten. Am Montag hatte das Weiße Haus erklärt, trotz des Bedauerns habe Bannon derzeit keine Chance auf eine Rückkehr in ebendieses. Auch die Milliardärsfamilie Mercer, die bislang neben "Breitbart" auch Teile der republikanischen Partei kräftig finanziert hat, hat nach Bannons Äußerungen erklärt, nichts mehr mit ihm zu tun haben zu wollen.

Bannon hatte "Breitbart" 2016 zunächst verlassen, um für Trumps Wahlkampfteam zu arbeiten. Er galt als ein entscheidender Faktor für Trumps Wahlsieg im November. Danach wurde er Trumps Chefstratege. Im Sommer 2017 verließ Bannon das Weiße Haus und kehrte zu "Breitbart" zurück. Seither nützte er die Plattform, um gegen unliebsame Senatoren und Abgeordnete sowie das Washingtoner Politsystem zu wettern. Gestartet hat "Breitbart" als Blog des inzwischen verstorbenen Journalisten Andrew Breitbart. Heute gilt die Seite als Sprachrohr der extremen Rechten und erzkonservativer Politiker in den USA. (APA, dpa, red, 9.1.2018)