Logan Paul spürt nun die Konsequenzen der Veröffentlichung seines pietätlosen Videos.

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Logan Paul wird in Zukunft mit seinen Youtube-Videos nicht mehr so viel Geld aus Werbung verdienen können. Das Unternehmen hat den umstrittenen Youtuber aus dem Google-Preferred-Programm entfernt. Diverse andere Projekte wurden eingestellt.

Eklat um Video

Paul hatte mit anderen Personen im japanischen Aokigahara-Wald gedreht. In dem Wald begehen besonders viele Personen Suizid. Die Gruppe um Paul fand tatsächlich ein Suizidopfer, filmte es und veröffentlichte das Video. Der Youtuber wurde scharf für die Aktion kritisiert. Erst danach löschte er das Video und entschuldigte sich dafür.

Inzwischen hat Youtube mit einem offenen Brief reagiert und die Möglichkeiten für Paul eingeschränkt, Werbedeals an Land zu ziehen. Youtube selbst war zuvor kritisiert worden, sich so lange nicht zu dem Fall geäußert zu haben. Auf Twitter schrieb das Unternehmen am Dienstag nun, dass die Nutzer zu Recht ob der fehlenden Information durch Youtube enttäuscht gewesen seien und nun ein Recht darauf hätten, mehr zu erfahren. "Suizid ist kein Scherz und sollte nicht die treibende Kraft für Views sein", erklärte Youtube. Man erwarte sich mehr von Youtubern – Pauls Channel habe klar gegen die Community-Guidelines verstoßen.

Einschränkung für Werbedeals

Man arbeite nun daran, dass so etwas nicht mehr passieren könne. Auch für Paul kündigte das Unternehmen Konsequenzen an. Diese sehen wie folgt aus: Pauls Channel wird aus dem Google-Preferred-Programm entfernt, wie "Kotaku" und der "Hollywood Reporter" berichten. Damit werden die besten Inhalte in Pakete für Werbekunden zusammengefasst. Pauls Chancen, lukrative Werbedeals an Land zu ziehen, sinken dadurch. Er sollte außerdem in einem Film für das Bezahlangebot Youtube Red mitspielen – das wurde nun auf Eis gelegt. Und er wurde aus einer Comedyserie für Youtube Red gestrichen.

Paul hatte behauptet, dass er mit seinem Video Aufmerksamkeit für Suizidopfer erzeugen wollte. Doch diese Entschuldigung war für die meisten Nutzer sowie für Youtube selbst nicht glaubwürdig. So schrieb die Filmemacherin und Youtuberin Anna Akana: "Die Leiche war einmal eine Person, die jemand liebte. Man spaziert nicht in den Suizidwald mit einer Kamera und behauptet, damit Aufmerksamkeit für psychische Gesundheit erzeugen zu wollen." Auch Youtube zitierte dieses Statement in seinem offenen Brief. (br, 11.1.2018)