Stillen kurbelt auch die Insulinproduktion an. Dadurch sinkt das Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken, sagen Forscher.

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In der US-Langzeitstudie "Cardia" (Coronary Artery Risk Development in Young Adults), die von 1986 bis 2016 durchgeführt wurde, untersuchten Wissenschafter 1.238 Frauen im Alter von 18 bis 30 Jahren. Jede Teilnehmerin hatte zumindest ein Kind auf die Welt gebracht und war zu Studienbeginn nicht an Diabetes erkrankt. Die Forscher sammelten kontinuierlich Informationen über die Gesundheit, die Lebensweise und den körperlichen Zustand der Probandinnen.

Positive Effekte

Während des Untersuchungszeitraumes von 30 Jahren wurden 182 Typ-2-Diabetesfälle verzeichnet. Die Forscher beobachteten, dass Frauen, die länger als sechs Monate ihr Baby stillten, ein um 25 Prozent geringeres Risiko hatten an Diabetes zu erkranken. Frauen, die ihre Babys bis zu zwölf Monate stillten, hatten ein um 47 Prozent geringeres Risiko.

"Wir konnten einen starken Zusammenhang zwischen Stillen und einem niedrigen Diabetesrisiko erkennen – auch nachdem wir weitere Risikofaktoren herausgerechnet haben", erklärt die Studienleiterin und Epidemiologin Ercia Gunderson.

Insulinproduktion ankurbeln

Den Grund für die geringere Erkrankungswahrscheinlichkeit sehen die Forscher darin, dass stillende Frauen einen niedrigeren Blutzuckerspiegel aufweisen. Durch die Produktion von Muttermilch werden Zellen, die Insulin produzieren, in ihrer Funktion unterstützt.

"Das Risiko an Diabetes zu erkranken sinkt, je länger die Stillzeit andauert – unabhängig vom Lebensstil und anderen Stoffwechselrisikofaktoren", so das Fazit der Wissenschafter (red, 20.01.2018)