Mieterschützer sehen "eine erhebliche Verbesserung" für Mieter.

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Vor wenigen Tagen war es angekündigt worden, nun wurde es umgesetzt: Die Lagezuschlagskarte der Stadt Wien ist jetzt in einer überarbeiteten Version online. Diese Lagezuschlagskarte legt in unterschiedlichen Farben fest, wieviel Lagezuschlag in einer bestimmten Gegend von Wien auf die Richtwertmieten aufgeschlagen werden darf. Dieser Wert wurde von Vermietern oft als Fixbetrag interpretiert. Mieterschützer kritisierten das aber und sprachen von einem Maximalbetrag, der auch unterschritten werden kann.

Klarheit brachte vor kurzem ein OGH-Urteil, wonach der in einer bestimmten Wohnumgebung mögliche Lagezuschlag auf die Richtwertmiete nicht von den dort üblichen Grundstückskosten abhängen darf, wie es bei der Berechnung der Lagezuschlagskarte der Fall ist, sondern dass die "faktische Umgebung" zählt. Das bedeutet: Nicht überall dort, wo die Lagezuschlagskarte einen Lagezuschlag vorsieht, handelt es sich tatsächlich um eine "überdurchschnittliche Lage", die diesen auch rechtfertigt.

"Maximal mögliche" Zuschläge

Nun wurde die Lagezuschlagskarte der MA 25 also mit einer Erklärung versehen, wonach es sich dabei um die "maximal möglichen Lagezuschläge für Wien ohne Berücksichtigung einer Durchschnittslage", also um dezidiert keine Fixbeträge, handelt.

Die möglichen Zuschläge pro Quadratmeter blieben freilich seit der letzten Adaptierung im April 2017 unverändert: Im ersten Bezirk kann mit 10,93 Euro pro Quadratmeter am meisten verlangt werden, in weiten Teilen Wiens liegt der Wert zwischen 1,36 und 3,34 Euro pro Quadratmeter.

Aus Sicht der Mietervereinigung stellen die Veränderungen nun "eine erhebliche Verbesserung für MieterInnen dar, ihren Anspruch auf Reduzierung des Richtwertmietzinses erfolgreich durchzusetzen". (red, 26.1.2018)