Elmar Podgorschek in der Bredouille.

Foto: APA/FOTOKERSCHI.AT/WERNER KERSCHBAUMMAYR

Linz/Wien – Der oberösterreichische Landesrat Elmar Podgorschek (FPÖ) hatte am Donnerstag erneut Erklärungsbedarf. Einen Tag nach der Kritik des Mauthausen-Komitees Österreich (MKÖ) und des oberösterreichischen Netzwerkes gegen Rassismus und Rechtsextremismus an seiner Burschenschaft und Inseraten seines Ressorts im rechtsextremen Magazin "Info direkt" wurden dem STANDARD Screenshots von Facebook-Postings zugespielt.

Geburtstagsgrüße

Dort gratuliert der Sicherheitslandesrat dem gesuchten mutmaßlichen Doppelmörder von Stiwoll zum Geburtstag – natürlich vor der Bluttat in dem steirischen Dorf.

Screenshot: Privat

Friedrich Felzmann, der international zur Fahndung ausgeschrieben ist, führte jahrelang einen Kleinkrieg gegen Richter und Anwälte, hatte zumindest virtuell Kontakte in die rechtsextreme Szene und fuhr mit einem Bus herum, auf dem die Aufschrift "Heil Hitler" prangte. Zudem teilte Podgorschek einen Beitrag des rechtsextremen Schweizers Ignaz Bearth, in dem die Antifa als "asoziales Pack" bezeichnet wird.

Screenshot: Privat

Aus dem Büro Podgorschek hieß es auf STANDARD-Anfrage, dass der Landesrat früher Freundschaftsanfragen annahm, ohne die Personen zu "durchleuchten".

Außerdem gratuliere er jedem seiner Facebook-Freunde zum Geburtstag. Den Beitrag Bearths habe er geteilt, man betonte aber, dass der Landesrat "die besagten Personen nicht persönlich kennt und sich von deren Meinungen und Aktionen zur Gänze distanziert".

Auflage unbekannt

Auf die Inserate reagierten am Donnerstag die Grünen. Der Landtagsabgeordnete Severin Mayr bringt eine Anfrage bei ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer ein, der für die Inseratenvergabe des Landes zuständig ist. Mayr weist darauf hin, dass auch in der umstrittenen Wochenzeitung "Wochenblick" inseriert wurde, deren Finanzierung weitgehend unbekannt ist. Er will von Stelzer wissen, wie viel die Inserate gekostet haben und wie hoch die Auflagen der beiden Blätter sind. (Colette M. Schmidt, 1.2.2018)