In heimischen Einkaufszentren liegt die Leerstandsquote bei fünf Prozent.

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Wer nicht regelmäßig investiert, wird irgendwann im Wettbewerb um die Kundschaft den Kürzeren ziehen. In der österreichischen Shoppingcenterbranche weiß man das, weshalb in vielen Centern alle fünf bis zehn Jahre eine größere Modernisierung, ein Umbau oder eine Erweiterung durchgeführt wird. Wo das nicht passiert, kommt es zu einem oft schleichenden, aber stetigen Niedergang; Beispiele dafür finden sich auf den nächsten Seiten. Doch auch für Topzentren kann der anhaltende Trend zu dem, was Retail-Profis "Good – Better – Best" nennen – der Fokus der Einzelhändler auf die besten Lagen in den besten Centern -, zunehmend zum Problem werden. In B- und C-Lagen ist dies dann natürlich ungleich drängender.

Fünf Prozent der Flächen stehen leer

Schon jetzt liegt die Leerstandsquote in heimischen Einkaufszentren bei fünf Prozent; Neuanmietungen werden generell weniger, "und auch die Listen an potenziellen Nachmietern in den Centern, falls jemand auszieht, werden kürzer", weiß Jörg Bitzer, Einzelhandelsexperte bei EHL Immobilien.

Dies, obwohl Wien laut Bitzer unter den Top-fünf-Expansionszielen internationaler Retailer liegt, und angeblich 15 Prozent aller weltweiten Einzelhandelsmarken nach Österreich expandieren möchten. Bitzer verweist auf zahlreiche Markteintritte von internationalen Ketten in den letzten Jahren, wie XXL Sports, Tod's oder Zara Home.

Beliebte Flächen

Diese Marken zieht es aber eben vorrangig in die Bestlagen, wo es ein entsprechendes Gerangel um die Flächen gibt und mittlerweile Mieten bis zu 120 Euro je Quadratmeter und Monat bezahlt werden. Auf diesem Wert liegt die Spitzenmiete in den besten Wiener Einkaufszentren aktuell, dieselbe Höhe wie etwa in der Inneren Mariahilfer Straße. (Weitaus mehr, bis zu 400 Euro, werden in der Kärntner Straße, am Graben und am Kohlmarkt bezahlt.) Die Mieten in den A-Lagen (SCS, Donauzentrum etc.), aber auch an B-Standorten (Q19, Lugner City, BahnhofCity Wien West) sind stabil, in Bezirkszentren sowie in Fachmarktzentren in den Bundesländern sind sie leicht sinkend.

Bitzer sieht in der Systemgastronomie die Zukunft. Seit 2010 gebe es in diesem Segment um 25 Prozent mehr Betriebe in Österreich. Neue Konzepte und ganze Food-Courts würden sukzessive Einzelhandelsflächen ersetzen. (mapu, 16.2.2018))