Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass sieben Tage nach einer Infektion mit dem Grippevirus ein sechsmal höheres Herzinfarktrisiko besteht als an anderen Wochen des Jahres.

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In einer Studie haben kanadische Wissenschafter des Institut für klinische Evaluationswissenschaften (ICES) in Toronto untersucht, ob zwischen grippalen Infekten und Herzinfarkten ein Zusammenhang besteht. Die Studie wurden in der Fachzeitschrift The New England Journal of Medicine veröffentlicht.

Sieben Jahre lang untersuchten die Forscher Probanden, die 35 Jahre oder älter waren. Für die Studie wurde über Labortests auftretende Influenza-Infektionen der Studienteilnehmer ermittelt. Danach verglichen die Wissenschafter die positiven Befunde mit Krankenhausaufenthalten wegen akuten Herzinfarkten der Patienten.

Die Forscher begrenzten das "Risiko-Intervall" eines Herzinfarktes der Testpersonen auf die ersten sieben Tage nach einer Influenza Erkrankung. Das "Kontroll-Intervall" bestand aus dem Zeitraum ein Jahr vor und ein Jahr nach dem "Risiko-Intervall". Es wurde beobachtet, dass 364 Krankenhausaufenthalte aufgrund von akuten Herzinfarkten ein Jahr vor oder nach einer Grippe verzeichnet wurden. 20 Infarkte (fünf Prozent) sieben Tage nach einer Grippediagnose ("Risiko-Intervall") und 344 Infarkte im "Kontroll-Intervall" auf.

Grippeimpfung als Prävention

Die Wissenschafter kamen zu dem Ergebnis, dass im Vergleich zu den restlichen Wochen im Jahr, sieben Tage nach der Grippe (Influenza-A- und B-Infektionen) ein sechsmal höheres Risiko eines Herzinfarktes besteht. Aber auch andere Arten von viralen Atemwegsinfektionen können das Risiko eines Herzinfarktes signifikant erhöhen, wie die Forscher betonen.

"Infektionen verursachen Entzündungen", sagt der Hauptautor, Jeffrey C. Kwong vom ICES, "und das kann Blutgerinnsel in den Blutgefäßen des Herzens verursachen. Bei jemandem, der bereits einem hohen Risiko ausgesetzt ist, kann das der ausschlaggebende Grund eines Infarktes sein."

Als erste Prävention gegen die Grippe empfiehlt Kwong eine Impfung. Es gibt aber auch andere Maßnahmen, mit der die Wahrscheinlichkeit für einen Influenza-Infektion gemindert werden können: "Waschen Sie sich häufig die Hände, halten Sie sich von kranken Menschen fern, bleiben Sie zu Hause, wenn Sie krank sind, damit Sie andere nicht anstecken", rät der Mediziner. (red, 20.2.2018)