Bremen – Es geht los: Alle Vorbereitungen sind getroffen, das neuartige Gewächshaus ist aufgebaut – nun sollen in der Antarktis Gurken, Tomaten und Paprika wachsen. Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitteilte, sind die ersten Samen im Antarktis-Labor Eden ISS ausgesät. In dem Gewächshaus sollen Gemüse und Kräuter ohne Erde und Tageslicht gedeihen. Bis Ende Dezember will das DLR erforschen, wie groß der Ertrag ist und wie viel Energie das Gewächshaus benötigt.

Das Gewächshaus bei der deutschen Polarforschungsstation Neumayer III.
Foto: DLR

Das Forschungsprojekt Eden ISS gilt als Testlauf für den Einsatz bei bemannte Missionen zu Mond und Mars, aber auch für Gemüseanbau in Wüsten oder extrem kalten Regionen auf der Erde. Bis Ende Dezember wird der DLR-Wissenschafter Paul Zabel die Eden ISS nahe der Neumayer-Station III in der Antarktis betreuen. Er will Pflanzen züchten, die mit künstlichem Licht bestrahlt werden und statt Erde eine Nährlösung erhalten.

Das Projektteam am DLR-Standort in Bremen soll den Forscher dabei mittels Videokonferenzen unterstützen. Die neun weiteren Wissenschafter, die auf der Neumayer-Station III in der Antarktis überwintern, haben andere Aufgaben. Von dem frischen Gemüse sollen aber auch sie profitieren. Mit den Erträgen solle der Speiseplan der Überwinterungscrew aufgefrischt werden, sagte DLR-Projektleiter Daniel Schubert. (APA, red, 21.2.2018)