Der erste österreichische Apple-Store wurde am Samstag auf der Wiener Kärntnerstraße um 9:30 eröffent. Im Vorfeld hatte sich eine riesige Menschenmenge versammelt. Neben Vorfreude und Jubeln gab es aber auch gleich zwei Protestaktionen: Eine der NGO Attac, die zur Versteuerung von Konzernen wie Apple aufrief, und eine von Aktivisten des Vereins Südwind, welche bessere Arbeitsbedingungen bei dem Herstellen von Apple-Geräten forderten.
T-Shirts bei Eiseskälte
Vor der Eröffnung um 9:30 liefen die Mitarbeiter des Stores bei -3 Grad Celsius in Apple-Shirts durch die Mengen, gaben den wartenden Fans High-Fives, jubelten und riefen laut: "Kärntner Straße!"
Etwas abseits standen bereits die ersten Aktivisten von Südwind, die Schilder hochhielten ("no more iSlave!") und Flyer verteilten. Ihre Forderung: Bessere Arbeitsbedingungen bei der Herstellung der Produkte.
Eröffnung unter Jubel...
Kurz vor 9:30 zählten dann Mitarbeiter und die in der Schlange stehenden Fans laut den Countdown hinunter. Der Store eröffnete unter großem Jubel, während erste Menschen aus der Schlange ihn betreten konnten.
...und Protestrufen
Wenige Minuten später machten Aktivisten der NGO Attac auf sich aufmerksam. Sie hielten Schilder in die Höhe ("iProfit") und forderten Apple lautstark dazu auf, seine Steuern zu zahlen. Das Unternehmen nutzt, wie viele andere große Konzerne, legale Schlupflöcher um sich diese zu ersparen. Auf den Fylern, die sie verteilten, riefen sie dazu auf, mehr Einsatz von der Regierung gegen "Steuersümpfe" zu fordern und eine Petition zu unterschreiben.
Das ist übrigens nicht die erste Protestaktion der NGO in Europa: In Frankreich versuchte Apple sogar, juristisch dagegen vorzugehen – der Erfolg für das Unternehmen blieb aus, Attac darf weiter demonstrieren und hat auch kein Hausverbot (der STANDARD berichtete).
Auch Südwind machte mit der Darstellung überarbeiteter Mitarbeiter auf sich aufmerksam.
154 Mitarbeiter
Der Store wurde schon vorab bei einem Event für Journalisten vorgestellt. Der neue Standort des US-amerikanischen Technologiekonzerns beschäftigt insgesamt 154 Mitarbeiter auf zwei Etagen. Der Innenraum ist schlicht gehalten, Kunden können Produkte auf großen Holztischen ausprobieren.
(muz, 24.2.2018)