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Der Hackerangriff auf die deutsche Regierung dauert offenbar weiter an. Es handle sich um "einen veritablen Cyberangriff auf Teile des Regierungsnetzes", sagte der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Deutschen Bundestages (PKGr), Armin Schuster (CDU), nach einer Sitzung des Gremiums am Donnerstag in Berlin. Es gehe um einen "noch laufenden Angriff", sagte Schuster.

"Der Geheimnisverrat an sich ist ein beträchtlicher Schaden"

"Der Geheimnisverrat an sich ist ein beträchtlicher Schaden", fügte Schuster im Namen des gesamten PKGr nach der knapp zweistündigen Sitzung hinzu. Nach heutigem Stand versuche die deutsche Regierung, "den Vorgang unter Kontrolle zu halten". Für eine komplette Schadensbeurteilung sei es noch zu früh. Welche Regierungsstellen von dem Hackerangriff betroffen waren oder sind, sagte Schuster nicht. Da der Angriff noch laufe, "wären öffentliche Diskussionen über Details schlicht eine Warnung an den Angreifer, die wir nicht geben wollen".

Kritik

Der Grünen-Abgeordnete Konstantin von Notz bekräftigte seine Kritik an der Informationspolitik der Regierung. Diese sei "sehr misslich" gewesen, auch wenn es gute Argumente geben möge, warum bestimmte Informationen in den vergangenen Wochen "sehr eng" gehalten worden seien. Es sei aber "völlig inakzeptabel", dass die Informationen letztlich über die Medien an die Öffentlichkeit gelangt seien, bevor die zuständigen Kontrollgremien informiert worden seien. "Das ist ein handfestes Problem". Von Notz verlangte auch diesbezüglich "volle Aufklärung" von den Verantwortlichen. (APA, 1.3. 2018)