900 bis 1000 Wohnungen will die Buwog in Wien pro Jahr fertigstellen.

Foto: APAChristian Charisius

Wien wächst – das zeigt sich besonders am Immobilienmarkt, wo es nach wie vor eine Angebotslücke bei leistbarem Wohnen gibt. Allerdings wird diese kleiner, wie Experten von EHL Immobilien und Buwog bei einer Pressekonferenz vor wenigen Tagen analysierten. Für 2018 wird mit einem moderateren Anstieg der Mieten um 1,5 Prozent und einem lageabhängigen Plus bei Kaufpreisen von 2,75 bis 3,5 Prozent gerechnet.

Bei Wohnungssuchenden besonders begehrt sind kleine Einheiten, berichtete EHL-Wohnimmobilienexpertin Sandra Bauernfeind. Dabei zähle der Grundriss: Eine gut geschnittene Zweizimmerwohnung könne auch mit 45 m² funktionieren, ohne die Wohnqualität zu reduzieren.

Bauträger unter Druck

Problematisch sind laut Bauernfeind die "deutlich gestiegenen Baukosten", die sich auch auf die Kaufpreise auswirken werden und manche Bauträger unter Druck bringen. Preistreiber sind auch die Grundstückskosten: Rund um den Hauptbahnhof waren Grundstücke vor fünf Jahren noch um 400 Euro pro Quadratmeter zu haben, mittlerweile liegen diese bei bis zu 2000 Euro. Die Immobilienpreise sind in der Gegend entsprechend von 3600 auf über 5000 Euro gestiegen, berichtete Andreas Holler, bei der Buwog für Development zuständig.

Laut Buwog-Chef Daniel Riedl folge man der "Brieftasche" der Kunden. Weil viele sich solche Preise nicht leisten könnten, baut die Buwog aktuell etwa in der Seestadt Aspern. 900 bis 1000 Wohnungen will die Buwog in Wien pro Jahr fertigstellen. Der Anteil an Mietwohnungen soll künftig zudem erhöht werden und bei 50 Prozent liegen. Riedl geht davon aus, dass dieser Plan auch nach der geplanten Übernahme durch die deutsche Vonovia fortgesetzt wird. (zof, 2.3.2018)