Riad – Erstmals hat im erzkonservativen muslimischen Königreich Saudi-Arabien ein sogenannter Frauen-"Marathon" stattgefunden. Sogenannt deshalb, weil es sich mitnichten um einen echten Marathon gehandelt hat, sondern um ein Rennen über drei Kilometer. Nach Berichten des Fernsehsenders Al-Arabija traten am Samstag 1500 Teilnehmerinnen bei dem Lauf in der östlichen Region Al-Ahsa an, viele von ihnen in traditionellen muslimischen Gewändern.

Ziel war es, für das "Konzept des Sports für alle" und einen gesünderen Lebensstil zu werben, sagte Organisator Malek al-Musa dem Bericht zufolge. Ende Februar hatte in der Hauptstadt Riad der erste internationale Halbmarathon in der Geschichte des Landes stattgefunden. KritikerInnen hatten das Fehlen weiblicher Teilnehmerinnen bemängelt.

Fußballspiele und Autofahren

In jüngster Zeit setzt das lange Zeit für seine extrem strenge Auslegung des Koran und zahlreiche Restriktionen gegen Frauen bekannte Königreich auf eine allmähliche Modernisierung. So sollen Frauen ab Juni endlich selbst Auto fahren dürfen. Zudem konnten Frauen im Jänner zum ersten Mal Fußballspiele im Stadien besuchen.

Allerdings sind Frauen weiterhin mit zahlreichen Restriktionen belegt. (APA, AFP 5.3.2018)