Das Psychologiestudium beinhaltet mehr als Freud. Wie waren Ihre Erwartungen an das Studium, und wie gut wurden Sie auf das Berufsleben vorbereitet?

Foto: SIGMUND FREUD MUSEUM

Freud, Psychoanalyse, menschliches Handeln und psychische Störungen. Diese Inhalte stellen sich angehende Psychologiestudierende unter dem Psychologiestudium meist vor. Auch wenn es diese Inhalte tatsächlich gibt, sie machen nur einen kleinen Teil – gerade zu Beginn des Studiums – des Lehrplans aus. Zuerst quälen sich viele durch schier unendliche Statistikvorlesungen und -übungen, neurowissenschaftliche Lehrveranstaltungen und eben die Grundlagenforschungsfächer. Und all das in meist überfüllten Hörsälen. Erwartungen zu Beginn des Studiums gehen häufig nicht mit der universitären Realität einher.

Hat man sich durch die Welt der Konfidenzintervalle, des menschlichen Gehirns mit seinen Synapsen und Botenstoffen und der Diagnosewerkzeuge gekämpft, können sich Studierende im Masterstudium auf ihre Schwerpunkte freuen. Sportpsychologie und Klinische Psychologie werden das im Fall der Profisportlerin Teresa Strauss sein. Aber selbst nach Beendigung des Masterstudiums heißt es für die meisten fertigen Psychologen, kostspielige Zusatzausbildungen und unbezahlte Praktika absolvieren, um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu haben.

Durchschauen und kompensieren

Neben dem oft harten Unialltag sind Psychologiestudierende oft auch vielen Vorurteilen im Verwandten- und Bekanntenkreis ausgesetzt. Diese Frage an Psychologiestudierende kennt wohl jeder: "Kannst du mich jetzt durchschauen?" Oder das gängige Vorurteil, dass das Psychologiestudium nur Kompensation für eine eigene Therapie sei. Diese Erfahrung machte auch ein Twitter-User:

Wie erleben Sie das Psychologiestudium?

Wussten Sie zu Studienbeginn, was auf Sie zukommt? Ist man nach dem Studium gut als Psychologe ausgebildet? Wie finanzieren Sie die Zusatzausbildungen und die unbezahlten Praktika? Erzählen Sie von Ihrer Erfahrung! (Judith Handlbauer, 9.3.2018)