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Der südkoreanische Finanzminister Kim Dong-Yeon will Trump zur einer Ausnahme bei den Zöllen auf Stahlprodukte aus Südkorea bewegen.

Foto: Reuters / YURI GRIPAS

Seoul – Als Reaktion auf die US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium mobilisiert Südkorea sämtliche Kräfte. Die Regierung werde alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel nutzen und größte Bemühungen unternehmen, um auf die Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump zu reagieren, sagte Finanzminister Kim Dong-Yeon am Montag in Seoul.

Details nannte der Minister nicht. Seine Regierung hat bereits offiziell eine Ausnahme von den geplanten Abgaben beantragt.

Dieser Forderung soll nun auch Handelsminister Kim Hyun-Chong in den USA Nachdruck verleihen. Der Minister werde am Dienstag dorthin aufbrechen, sagte eine Sprecherin. Er hatte in den vergangenen Wochen bereits wiederholt versucht, bei Unterredungen in den USA Vorteile für die südkoreanischen Stahlproduzenten herauszuholen.

Reaktionen von Daimler und BMW

Die deutsche Automobilindustrie wehrt sich gegen Vorwürfe von US-Präsident Donald Trump, von unfairen Handelsbedingungen zu profitieren. Daimler und BMW leisteten einen "erheblichen Beitrag für die automobile Handelsbilanz der USA", sagte Bernhard Mattes, Präsident des Autoverbands VDA, dem "Handelsblatt" (Montag).

Er reagierte damit auf Drohungen Trumps, der am Wochenende auf einer Wahlkampfveranstaltung der Republikaner in Pennsylvania vor Anhängern sagte: "Wir werden Mercedes Benz mit Zöllen belegen, wir werden BMW mit Zöllen belegen." Autos seien das große Problem. Die Zölle könnten nach Darstellung Trumps auch unabhängig davon erlassen werden, ob die EU Vergeltungsmaßnahmen gegen die geplanten US-Zölle auf Stahl und Aluminium einführt.

Der VDA-Präsident mahnte, dass "ein Handelskrieg zwischen den USA und Europa auf jeden Fall vermieden werden muss". Mit Emotionen und Drohungen komme man in dieser Debatte nicht weiter. Der Verbandschef setzt stattdessen auf Fakten: BMW sei der größte Auto-Exporteur der USA. Und der Anteil deutscher Hersteller am gesamten US-Export "ist mit rund einem Viertel dreimal so hoch wie unser US-Marktanteil", sagte Mattes.

Die EU habe "keine Angst"

EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hat sich indes von den Drohungen von US-Präsident Donald Trump im Stahlstreit unbeeindruckt gezeigt. Der Handel werde von einigen zum "Sündenbock" für Probleme der Globalisierung gemacht, sagte Malmström am Montag in Brüssel. Er werde "als Waffe" eingesetzt, "um zu drohen und einzuschüchtern".

Die EU habe aber "keine Angst". Sie werde sich "gegen Rabauken" im internationalen Handel wehren. (APA, 12.3.2018)