Reinhard Rebhandl als Fanfarenbläser der NDP 1984. Heute ist er Kandidat der FPÖ und gilt als "Querverbinder" zur extremen Rechten.

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Salzburg – Reinhard Rebhandl wird nach der Landtagswahl am 22. April mit großer Wahrscheinlichkeit dem Salzburger Landtag angehören. Der 1964 Geborene ist Spitzenkandidat der FPÖ im Bezirk Hallein (Tennengau) und steht auf der blauen Landesliste auf Platz sechs.

Wie von den "Salzburger Nachrichten" und dem STANDARD bereits berichtet, gilt Rebhandl als FPÖ-Kandidat, der die ganz rechte Szene abdecken soll. Der Versicherungsangestellte ist Mitglied der schlagenden Burschenschaft Gothia und war – wie Fotodokumente zeigen – auch auf Demonstrationen und Veranstaltungen der rechtsextremen Splittergruppe Die Identitären anzutreffen.

NDP-Aktivist

Rebhandl kommt aus einer in Salzburg bekannten Familie: Vater Friedrich war Landesleiter der NDP und ein rechtskräftig verurteilter Neonazi. Er selbst distanziere sich heute von dieser Ideologie, sagte Rebhandl im STANDARD-Gespräch. 2006 klang das freilich noch ganz anders: Zum Tod des Vaters 2006 haben die Söhne Friedrich Rebhandls einen Brief an die Leser der von Friedrich Rebhandl herausgegebenen Zeitschrift "Der Volkstreue" publiziert. In diesem wird die Verurteilung des Vaters wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung wörtlich als "politische Verfolgung" gebrandmarkt.

Inzwischen sind auch Fotos aufgetaucht, die Rebhandl als Aktivisten der NDP Norbert Burgers zeigen. Im Nazi-Blatt "Klartext" wird Rebhandl 1984 als NDP-Fanfarenbläser eines Zapfenstreiches gezeigt.

Mit Vater gebrochen

Vor allem von den Grünen hagelt es Proteste: "Die Republik gedenkt der Gräueltaten der Nationalsozialisten im Jahr 1938, und die FPÖ stellt ein ehemaliges Mitglied der Neonazipartei des Rechtsterroristen Norbert Burger für den Landtag auf", sagte Landtagsabgeordneter Simon Heilig-Hofbauer. "Der schlagende Burschenschafter Rebhandl tritt bis heute als Querverbinder zwischen der FPÖ und rechtsextremen Kreisen wie den Identitären auf. Solche Leute haben in einem Landtag nichts verloren."

FPÖ-Landesparteivorsitzende Marlene Svazek hält trotzdem an ihrem Kandidaten fest. Rebhandl habe ihr versichert, mit seinem Vater gebrochen zu haben, wird sie in der Lokalbeilage der "Salzburger Nachrichten" zitiert. (Thomas Neuhold, 14.3.2018)