Pollenallergien treten meist bereits in jungen Jahren auf, aber auch Erwachsene können sie neu entwickeln.

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Der Frühling ist da und somit auch die Pollenzeit. Sonnenschein und Temperaturen um die zehn Grad sind Idealbedingungen für den Pollenflug. Aufgrund des milden Jänners hat die Pollensaison heuer etwas früher begonnen als im langjährigen Schnitt. Die Birkenpollensaison wird heuer Rekordwerte erreichen, prognostizieren auch Experten der Med-Uni Wien.

Tropfende Nasen und tränende Augen sind dann wieder die Folge für rund eine Million Betroffene in Österreich, die unter einer Pollenallergie leiden. Für Betroffene ist es zuallererst wichtig zu wissen, dass und wogegen sie allergisch sind. "Wenn ein bisher gesunder Mensch plötzlich eine verstopfte Nase und Niesreiz hat und seine Augen jucken, sollte er einen Arzt aufsuchen. Ein Allergietagebuch, in dem die Symptome festgehalten werden, kann dabei helfen, die Allergie zu identifizieren und zu behandeln", empfiehlt Wolfgang Schreiber, Chefarzt des Österreichischen Roten Kreuzes.

Ausbruch verhindern

Eine frühzeitige Allergie-Diagnostik ist wünschenswert. "Fünf Jahre, bevor Symptome auftreten, kann man die Anzeichen einer Allergie bereits im Blut messen. Wir brauchen neue Methoden zur frühen Diagnose, um schwere Erkrankungen verhindern zu können", sagt Erika Jensen-Jarolim vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der Med-Uni Wien. Das Idealziel: Bei einer sich ankündigenden Allergie könnte in Zukunft eventuell eine "Impfung" den Ausbruch eines schwereren Krankheitsbildes verhindern helfen.

Bisher waren ein Bluttest auf IgE-Antikörper und nachfolgend ein Hauttest (Pricktest) mit Allergenen die zur Abklärung eines Verdachtsfalles entscheidenden Untersuchungen. Einfacher machen das laut Jensen-Jarolim neue Chip-Tests, die allerdings noch privat bezahlt werden müssen.

Belastung reduzieren

Obwohl sich Pollenallergien in der Regel bereits im Kindesalter ausprägen, können diese auch bei Erwachsenen erstmalig auftreten. Kinder und Jugendliche, die in Raucherhaushalten leben, sind zusätzlich gefährdet. Diagnostiziert und behandelt werden Allergien in der Regel von Hautärzten, HNO-Ärzten, Lungenärzten oder Allgemeinmedizinern, die sich in Richtung Allergologie qualifiziert haben.

Neben einer medizinischen Behandlung können auch einfache Mittel helfen, die Belastung und damit die Beschwerden zu verringern. Bei erhöhtem Pollenflug sollten Allergiker den Weg nach draußen in betroffene Gebiete möglichst meiden. Muss es doch sein, gibt es Tricks, die Linderungen verschaffen können. "In jedem Fall sollten nach einem Aufenthalt im Freien Haare und Gesicht gewaschen und die Kleider gewechselt werden", rät Schreiber.

Zu Hause ist es hilfreich, die Fenster geschlossen zu halten, oder Pollenschutzgitter anzubringen. Auch für Autos gibt es bereits Pollenfilter, die Abhilfe schaffen. Über den Pollenwarndienst der Medizinischen Universität Wien und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik können sich Betroffene zudem tagesaktuell informieren, wo es in Österreich eine Pollenbelastung gibt. (red, 14.3.2018)