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Beim Sonnenschutz sind viele Menschen nachlässig. Das begünstigt eine schnellere Hautalterung und Hautkrebs.

Foto: ap

UV-Strahlung – egal ob bei ausgedehnten Sonnenbädern oder häufigem Solariumsbesuch – setzt der Haut zu. Nachhaltig. Wie das in fünf oder 25 Jahren am eigenen Gesicht aussieht, zeigt die App "Sunface", die vom am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) entwickelt wurde.

"Vor allem junge Leute wollen mit dem ungesunden Bräunen ihre Attraktivität steigern. Das zeigen Befragungen unter Solariennutzern", erklärt der Entwickler der App Titus Brinker. Die App soll vor allem Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf lockere Art ihr persönliches Hautkrebsrisiko vor Augen führen. Sie zeigt anhand eines Selfies das Gesicht der Zukunft – abhängig davon, ob für gewöhnlich auf Sonnen- und UV-Schutz geachtet wird oder nicht.

"Die Haut vergisst nichts. Die Sunface App verdeutlicht das sehr eindrücklich und richtet sich primär an eine Altersgruppe, die man ansonsten mit Präventionsmaßnahmen nur schwer erreicht", erklärt Alexander Enk, Ärztlicher Direktor der Universitäts-Hautklinik Heidelberg.

Hautkrebs erkennen

So funktioniert es: Nutzer können die App kostenlos herunterladen, ein Selfie schießen, müssen Hauttyp sowie eine von drei Verhaltensoptionen – Sonnenschutz, kein Sonnenschutz oder wöchentlicher Solariumsbesuch – auswählen und können dann dem um fünf oder 25 Jahre gealterten Ich ins Gesicht blicken, in 3D und mit animierten Effekten. Dazu berechnet die App, wie stark sich, je nach Verhalten, das Hautkrebsrisiko erhöht. Die Anwendung erklärt, wie man Hautkrebs und seine Vorstufen bei sich erkennen kann, und gibt Tipps für den richtigen Sonnenschutz. Wer will, kann sein animiertes Selfie via Social Media teilen.

Seit Mai 2017 gibt es die Sunface App kostenlos für iPhones und Android Smartphones. Eine erste Studie mit insgesamt 205 Schülern im Alter von 13 bis 19 Jahren in Essen zeigte bereits: Die App motivierte die Schüler, sich besser vor UV-Strahlung zu schützen und das Solarium zu meiden. "Die Sunface App scheint ihren Zweck als niederschwellige Präventionsmaßnahme zu erfüllen", so Brinker. "Prospektive Effekte müssen langfristig angelegte Folgestudien mit Vergleichsgruppe allerdings noch bestätigen." Mehrere groß angelegte, internationale Studien sind geplant. (red, 27.3.2018)