Die Bank Austria zieht aus der Schottengasse aus, Spar ein. Rewe will sich das nicht gefallen lassen.

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Wien – Die Mitarbeiter der Unicredit Bank Austria sind aus der traditionsreichen Bankzentrale in der Wiener Schottengasse noch gar nicht ganz ausgezogen – und trotzdem gibt es schon Streit rund um die Nachnutzung des Gebäudes. Wie berichtet, zieht eine Supermarktkette mitsamt Gastronomie ins Erdgeschoß ein.

Beim Mieter handelt es sich, wie das Magazin "Trend" berichtet, um die Handelskette Spar. Allerdings wolle nun Spar-Konkurrent Rewe (Billa, Merkur und Co) dem Mietdeal in der historischen Creditanstalt-Zentrale einen Strich durch die Rechnung machen.

Gericht involviert

Tatsächlich hat auch Rewe über einen Mietvertrag verhandelt, ist aber nicht zum Zug gekommen. Schon vor mehreren Wochen hat Rewe (der Konzern beruft sich laut "Trend" auf einen mündlich abgeschlossenen Vertrag) beim Bezirksgericht Wien-Innere Stadt einen Antrag auf einstweilige Verfügung eingebracht, entschieden hat die Richterin darüber aber noch nicht. Das in dem Antrag geäußerte Begehr der Rewe: Mit Spar dürfe nicht mehr verhandelt werden, und die Immobilie dürfe nicht übergeben werden.

Allerdings hat Spar bereits einen Mietvertrag unterschrieben, und zwar mit dem Eigentümer des denkmalgeschützten Gebäudes, einer Stiftung der früheren Kika-Leiner-Eigentümerfamilie Koch. Die Tiroler Immobiliengesellschaft Pema (Kochs sind beteiligt) ist für die Projektentwicklung zuständig und hat die Verhandlungen mit den Interessenten geführt. Die Sprecher der Handelsketten Spar und Rewe wollen sich nicht zu dem Streit äußern. Ein Pema-Zuständiger meint nur knapp: "Es gibt derzeit keinen Mieter zu verkünden." (gra, 30.3.2018)