Die Rapid Fans finden einen Weg.

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Wien – Rapid akzeptiert die von der Fußball-Bundesliga ausgesprochenen Strafen für die Vorfälle im Wiener Derby im Februar. Gleichzeitig signalisieren die Grün-Weißen aber ihren Protest gegen die Sanktionen, indem ihre eigenen Fans im Heimspiel am 7. April gegen den SKN St. Pölten im Gästesektor untergebracht werden. Das gaben die Hütteldorfer am Samstag in einem offenen Brief bekannt.

Durch die nun schlagend werdende Teilsperre des Allianz Stadions sind der "Block West", Heimat der organisierten Fanszene, und andere Stadionbereiche für mehrere tausend Zuschauer gegen St. Pölten nicht zugänglich. Zumindest für einige dieser Anhänger gibt es nun auf der Gästetribüne Platz. "Wir wollen keinen Rapid-Fan vor dem Stadion stehen lassen, solange Plätze in geöffneten Sektoren vorhanden sind", schrieb der Club und ergänzte, man werde die SKN-Fans "sicher und gut" im Stadion unterbringen.

Karten für den Gästesektor gibt es um zwölf Euro für von der Sperre betroffene Rapid-Abonnenten, die gleichzeitig auch Mitglieder sind und bei bisher zumindest zwölf Liga-Heimpartien in dieser Saison im Stadion waren. Der Betrag dieser Ticketverkäufe geht an den Rapid-Nachwuchs.

Bekennen

Die Vorgehensweise der Hütteldorfer birgt eine gewisse Brisanz. Schon im März 2015 wurde, damals noch im Happel-Stadion, Rapids Fanblock wegen Derby-Ausschreitungen gesperrt. Daraufhin wich die organisierte Fanszene im Heimmatch gegen Altach in einen anderen Stadionbereich aus, was Rapid 15.000 Euro Strafe kostete.

Für die Vorfälle im Derby im Februar gegen Austria bekam Rapid eine Sektorsperre für zwei Heimspiele – eine davon auf zwölf Monate bedingt – sowie eine Geldstrafe von 100.000 Euro aufgebrummt. Diese Sanktion empfinden die Hütteldorfer als deutlich zu hart, wie in dem umfangreichen offenen Brief ausgeführt wurde. Außerdem wehrten sich die Wiener in dem Schreiben unter anderem gegen Pauschalverurteilungen, Kollektivstrafen und bekannten sich zur "Fankultur" sowie zur "legalen und sicheren Verwendung von Pyrotechnik". (APA, 31.3.2018)