Auf den Altersunterschied kommt es an: Frauen sind im Schnitt älter, wenn sie einen Herzinfarkt erleiden, hat eine Studie gezeigt. Deshalb ist auch die Mortalitätsrate von Frauen höher.

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Berlin – In mehreren Studien wurde eine höhere Mortalität von Frauen nach einem Herzinfarkt im Vergleich zu Männern berechnet. Fehlende oder untypische Beschwerden können nicht die Ursache dafür sein, zeigte eine Auswertung des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung. Ein immer wieder herangezogener Erklärungsansatz: Unterschiede bei der Akutbehandlung könnten eine Rolle spielen.

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung hat nun eine weitere Analyse vorgelegt. Das Ergebnis: Berücksichtigt man Alter und Risikofaktoren, dann haben Frauen keine höhere Sterblichkeit nach einem Herzinfarkt als Männer. Auch bei der Akuttherapie zeigten sich keine Unterschiede.

In der aktuellen Analyse wurden Daten von 8.938 Frauen und 23.241 Männern untersucht. Die beiden Gruppen unterschieden sich statistisch signifikant in zahlreichen Variablen. Auch die Krankenhaus-Mortalität war unterschiedlich: Sie lag bei den Frauen bei 10,8 Prozent, bei Männern 7,1 Prozent. "Der Unterschied in der Sterblichkeit kann zu einem Großteil durch den Altersunterschied zwischen Frauen und Männern erklärt werden. Hinsichtlich der in den Kliniken durchgeführten Prozeduren ergaben sich keine Unterschiede zwischen beiden Geschlechtern", fasst Studienleiter Kurt Bestehorn vom Institut für Klinische Pharmakologie der TU Dresden, das Ergebnis zusammen. (red, 5.4.2018)