Kabarettist Thomas Stipsits (li.) nutzt Jan Böhmermanns Sendung als Einschlafhilfe.

Foto: Toppress / Screenshot Youtube

Wien – Jan Böhmermann kommt mit großem Team am Samstag zur Romy-Gala. Freunde aktionistischen Kabaretts dürfen sich auf eine runde Performance freuen. Böhmermann kündigte seinen Besuch bei dem "Kurier"-Fernsehpreis vor rund einem Monat in einem Youtube-Clip seines "Neo Magazin Royale" an: Sollte er gewinnen, werde er den Preis in der Wiener Hofburg in einer glitzernden, mit Pailletten bestickten Burka abholen, an der Hand 100 minderjährige undokumentierte Flüchtlinge aus Syrien und Armin Wolf. Er werde auf der Bühne eine lebensgroße Puppe von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz verbrennen und dazu Mozarts "Zauberflöte" rülpsen.

In echt wird Armin Wolf jedenfalls nicht dabei sein, nach STANDARD-Infos hat der "ZiB2"-Anchor bereits andere Pläne.

Antreten musste Böhmermann in der Kategorie "Unterhaltung" gegen die Kabarettisten Michael Niavarani und Thomas Stipsits. DER STANDARD fragte Stipsits, wie er sich auf die Romy-Verleihung vorbereitet.

STANDARD: Glauben Sie, dass Sie gegen Jan Böhmermann gewinnen können?

Stipsits: Nein. Niemand kann gegen Böhmermann gewinnen. Ich habe keine Chance, diese versuche ich zu nutzen.

STANDARD: Was werden Sie anziehen?

Stipsits: Mit Sicherheit eine Unterhose. Alles andere ist noch ergebnisoffen.

STANDARD: Haben Sie eine Glitzerburka? Werden Sie sich eine zulegen?

Stipsits: Ich habe einen Rollkragenpullover. War Saugglockengeburt.

STANDARD: Wie finden Sie die Ankündigung Böhmermanns: Ist er nur auf Stimmenfang aus?

Stipsits: Klar, aber so ist das eben im Wahlkampf. Ich möchte gerne wissen, was die ganze Kampagne gekostet hat. Wir werden dazu einen entsprechenden Antrag im Plenarsaal einbringen.

STANDARD: Wenn Sie gewinnen, fragen Sie Armin Wolf, ob er Ihre Hand nehmen würde?

Stipsits: Diese Frage kann ich beantworten, wenn es so weit ist. In erster Linie geht es darum, einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Dafür wurde ich ja schließlich gewählt.

STANDARD: Warum haben Sie kein virales Youtube-Video?

Stipsits: Viele haben das Internet, ich habe die Menschen.

STANDARD: Haben Sie für Böhmermann gestimmt oder für Stipsits?

Stipsits: Für Niavarani.

STANDARD: Wie oft haben Sie gevotet?

Stipsits: Jeden ersten Montag im Monat.

STANDARD: Schauen Sie Böhmermann?

Stipsits: Immer wieder. Diese Sendung hat mir enorm geholfen, meine Schlafprobleme in den Griff zu bekommen.

STANDARD: Könnten Sie sich vorstellen, vor der nächsten Kabarettpremiere im STANDARD eine Sucht zu bekennen?

Stipsits: Ich bekenne mich jetzt schon: bin süchtig nach dem "Falter". (Harald Fidler, Doris Priesching, 6.4.2018)