Das Korallensterben am Great Barrier Reef hat im Jahr 2016 katastrophale Ausmaße angenommen.

Foto: APA/AFP/ARC Centre of Excellence

Sydney – Das Great Barrier Reef vor der Küste Australiens hat im Jahr 2016 schwere Verluste hinnehmen müssen. Rund 30 Prozent der Korallen in dem Riff seien damals der Hitzewelle zwischen März und November zum Opfer gefallen, heißt es in einer am Donnerstag in "Nature" veröffentlichten Studie. Die tödliche Korallenbleiche war demnach zwischen 2016 und 2017 umfangreich wie nie zuvor.

Veränderungen im Ökosystem

Ohne drastische Maßnahmen zum Schutz des Riffs würden die Korallen nicht überleben können, sagt einer der Studienautoren, Terry Hughes von der australischen James Cook University. Da sich manche Korallenarten den steigenden Meerestemperaturen besser anpassen könnten als andere, verändere sich das gesamte Ökosystem des Riffs, von dem viele andere Meeresbewohner abhängen.

Die Forscher wollen nun die Priorität auf den Erhalt der noch bestehenden Korallenpopulationen setzen. Dafür müsse die Verschmutzung der Küsten beendet werden. Außerdem fordern sie größere Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel.

Derzeit leben nach Angaben der Wissenschafter noch eine Milliarde Korallen im Great Barrier Reef. Die Unesco hat es 1981 zum Weltnaturerbe erklärt. Das aus 2.500 einzelnen Riffen bestehende, riesige Gebiet beherbergt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt und ist grundlegend für das Funktionieren des Ökosystems der Meere. Doch seit Jahren schrumpft das Korallenriff infolge des Klimawandels sowie von Wasserverschmutzung, der Hafenwirtschaft und der Fischerei. (APA, red, 19.4.2018)