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Plastikabfall in den Meeren und in der Landschaft wird zu einem immer massiveren Problem. Einzelne Staaten arbeiten nun an Verboten. Auch die EU will schärfere Maßnahmen.

Foto: AP/Michael Probst

Wien – In den EU-Staaten soll bald der Verkauf von Gabeln, Becher, Messern, Löffeln, Strohhalmen und Essstäbchen aus Plastik verboten werden. Das geht aus dem Entwurf einer Richtlinie hervor, die deutsche Wirtschaftswoche berichtete. Demnach will die EU-Kommission eine Richtlinie am 23. Mai vorlegen.

"Die Wirkung der bestehenden Gesetzgebung ist nicht zufriedenstellend", steht im Vorschlag. In den vergangenen Monaten sorgten immer wieder Bilder von mit Plastik vermüllten europäischen Stränden für Diskussion. Bis zu 50 Prozent dieses Abfalls besteht aus Einweggeschirr.

Ein Sprecher der EU-Kommission wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren. Er betonte lediglich, dass die Brüsseler Behörde ausschließlich ein Verbot solcher Produkte in Erwägung ziehe, für die es gute und preislich vergleichbare Alternativen gebe.

Langfristige Plastikstrategie der EU

Die neue Regelung passt in die langfristige Strategie der EU-Kommission, Plastikmüll drastisch zu reduzieren. EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger will bereits am 2. Mai eine Steuer auf Plastik vorschlagen.

Nach Angaben der EU-Kommission werden jährlich in den 28 Mitgliedsstaaten rund 25 Millionen Tonnen Plastikmüll produziert. Nur rund 30 Prozent werden bisher recycelt. Die Kommission will bis 2030 erreichen, dass sämtliche Plastikverpackungen wiederverwertbar sind.

Einzelne Mitgliedsstaaten wie Frankreich, Großbritannien und Irland arbeiten bereits an nationalen Verboten. Ein Verbot in der gesamten EU würde vor allem Fast Food-Anbieter treffen, deren Geschäftsmodell darauf beruht, dass Speisen und Getränke außer Haus konsumiert werden. (july, 1.5.2018)